Atemregler und Schläuche

Ohne Atemregler bekommt man kein Atemgas aus den Flaschen.

Setze nur hochwertige Atemregler ein.

Ohne das Atemgas in unseren Flaschen sind wir praktisch hilflos Unterwasser. Deswegen sollten beim Tauchen nur hochwertige Atemregler eingesetzt werden, die regelmäßig (von autorisierten Personen) überprüft und gewartet werden.

Bei Kaltwassertauchgängen (und das sind quasi alle heimischen Tauchgänge) sind zwei getrennte Systeme, also zwei erste Stufen mit jeweils einer zweiten Stufe, unablässig. Während bei normalen Warmwassertauchgängen der Oktopus an der gleichen ersten Stufe noch vertretbar ist, kann dies aus Sicherheitsgründen bei Kaltwasser- oder Tieftauchgängen nicht mehr der Fall sein.
Sollte einmal der Hauptatemregler ausfallen, muss unverzüglich das entsprechende Ventil an der Flasche abgedreht und auf den zweiten Regler gewechselt werden können. Sind beide Regler an einer ersten Stufe ist dies nicht möglich! Aus den gerade genannten Gründen darf der sekundäre Atemregler nicht schlechter sein als der primäre. Denn wer möchte mit ruhigem Gewissen schon auf einen „schlechten“ Atemregler wechseln, wenn der bessere gerade schlapp gemacht hat?

Der Atemregler

Ein Atemregler besteht aus zwei getrennten Stufen: Der ersten Stufe, die an der Flasche angebracht wird und die zweite Stufe, die man in den Mund nimmt. Beide Stufen reduzieren den Druck des Atemgases, die erste Stufe auf etwa 9 bar (herstellerabhängig kann der Druck anders sein) über dem Umgebungsdruck, die zweite Stufe dann auf den Umgebungsdruck. Sie sind mit einem Mitteldruckschlauch miteinander verbunden.

Erste Stufe

Die erste Stufe wird mit einem DIN-Anschluss an das Flaschenventil angebracht. Die in einigen Teilen der Welt verfügbaren INT-(Bügel-)anschlüsse sollte nicht verwendet werden, da sie fehleranfälliger sind. An der erste Stufe befinden sich die Mitteldruckanschlüsse, um die Atemregler- und Inflatorschläuche (Für Wing oder Trockentauchanzug), sowie die Hochdruckanschlüsse für den Anschluss eines Finimeters.
Bei den ersten Stufen gibt es membran- und kolbengesteuerte Varianten, wobei die membrangesteuerten verlässlicher sind, da in das Innere kein Wasser kommt und sie somit bei Kaltwassertauchgängen schlechter vereisen können.

Zweite Stufe

Von der erste Stufe gelangt das Atemgas über einen Schlauch in die zweite Stufe. Dort wird der Druck erneut reduziert, so dass man das Atemgas atmen kann. Aktuelle Regler haben darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten den Atemwiderstand an der zweiten Stufe zu verändern. Die ausgeatmete Luft wird in das Wasser abgegeben – damit sie nicht ins Gesicht bläst, sind Blasenabweiser montiert, die die Blasen am Gesicht vorbeileiten sollen.

Anordnung

Der primäre Atemregler ist rechts angeordnete (rechte Schulter), der sekundäre entsprechend links (linke Schulter).
Hintergrund ist, dass sich das rechte Flaschenventil weiter aufdrehen würde, wenn man zum Beispiel in einem Wrack oder einer Höhle hängen bleibt und weiter taucht. Beim linken Ventil ist es genau umgekehrt: Es würde sich dabei schließen.

Bei uns im Einsatz

Bei uns kommen vorwiegend die folgenden Atemregler zum Einsatz: Apeks XTX200 (als primärer und sekundärer Regler), Apeks DS4 mit XTX40 (als Stage-Regler), Apeks ATX (als Stage-Regler), Aqualung Legend LX Supreme (als primärer und sekundärer Regler).

Schläuche sind die Verbindung zum Atemgas in den Flaschen.

Auf die richtige Länge kommt es an.

Die verwenderten Schläuche müssen genau so lang sein, wie es für ihren jeweiligen Zweck notwendig ist. Zu lange Schläuche führen schnell zu gefährlichen Schlaufen, zu kurze können dagegen in Notsituationen nicht ausreichen. Aus diesem Grund haben sich einige Standardgrößen etabliert.

Primärer Atemregler

Der primäre Atemregler wird mit dem Long Hose, einem 210 cm langem Mitteldruckschlauch, ausgestattet. Grund dafür ist, dass man in einer Notsituation den primären Lungenautomaten abgibt und die Partner bequem auch hintereinander tauchen können (zum Beispiel bei Engstellen in Höhlen oder Wracks notwendig).
Der Schlauch wird aufgrund der Länge von der ersten Stufe an den Flaschen runter geführt und dann unter der Tanklampe eingeklemmt. Von hier aus geht der Schlauch über Bauch und Brust über die linke Schulter und von dort hinter dem Kopf herum zum Mund, so dass er gewohnt von rechts kommt.
Am Schlauch, kurz vor der zweiten Stufe, wird ein Boltsnap angebracht, um die zweite Stufe am D-RIng sicher zu verstauen, wenn nicht daraus geatmet wird.
Während sich bei vielen Schläuchen inzwischen so genannte Miflex-Schläuche (aus einem sehr robusten Nylongewebe) durchgesetzt haben, bleiben wir beim Long Hose beim klassischen Gummischlauch. Dieser gleitet besser über den Trocki und verursacht zudem keine Abreibungen.

Sekundärer (Backup) Atemregler

Der Backup-Atemregler ist mit einem 56 cm langen Schlauch mit der linken ersten Stufe verbunden. Er wird hinter dem Kopf nach rechts über die Schulter geführt und dort mit einem Gummiband (Necklace) am Hals befestigt. Somit hat man seinen Backup-Regler immer in unmittelbarer Nähe und es reicht sogar bei guter Positionierung den Kopf zu senken, um den Regler in den Mund zu nehmen.

Finimeter

Das Finimeter der Doppelflaschen wird an einem Hochdruckanschluss der sekundären ersten Stufe angeschlossen und führt gerade nach unten, so dass es am linken D-Ring des Bauchgurts eingehängt werden kann. Dafür ist eine Länge von ca. 56 cm genau passend. Will man während des Tauchgangs den Druck kontrollieren, wird das Fini einfach ausgeklickt, nach vorne geholt und anschließend wieder weggeclippt.

Wing-Inflator

Der Inflatorschlauch für das Wing ist 56cm lang und wird an die primäre erste Stufe angeschlossen. Von dort führt er hinter dem Kopf über die linke Schulter zum Anschluss am Faltenschlauch des Wings. Sollte dieser Atemregler ausfallen, kann das Wing auch mit dem Mund aufgeblasen werden – oder man tariert mit dem Trockentauchanzug weiter.

Trocki-Inflator

Die Länge des Inflatorschlauchs für den Trockentauchanzug hängt davon ab, von wo das entsprechende Gas kommt. Kommt es aus dem Rückengerät, so wird der Schlauch an die sekundäre erste Stufe angeschlossen und ist 70 bis 90 cm lang. Kommt das Gas aus einer Argonflasche, so kann der Schlauch etwas kürzer sein (56 bis 75cm lang). Der Trockentauchanzug darf auf keinen Fall an der gleichen ersten Stufe angeschlossen sein, wie das Wing. Sollte nämlich diese erste Stufe ausfallen, wären beide Tariersysteme betroffen und würden beide nicht mehr zur Verfügung stehen.

Stage-Flaschen

An der Stage-Flasche wird eine erste Stufe angebracht, die durch einen 100 cm langen Schlauch mit der zweiten Stufe verbunden ist. Zudem wird noch ein ein Finimeter angeschlossen, welches mit einem 15 cm langen Hochdruckschlauch an der ersten Stufe befestigt wird.