Flaschen

In Flaschen wird das Atemgas für den Tauchgang transportiert.

Alles unter Hochdruck.

Um eine hohe Menge an Atemgas mitnehmen zu können, wird es mit einem Kompressor unter hohem Druck in die Flaschen gefüllt. Mit Hilfe des Atemreglers wird es dann wieder auf einen atembaren Druck herunter geregelt.

Allgemeines zu Tauchflaschen

Im Sporttauchbereich sind Monoflaschen (also eine einzelne Flasche; mehr dazu unten) am gebräuchlichsten, man sieht aber auch hier zunehmend mehr die aus dem Technischen Tauchen bekannten Doppelgeräte. Die Flaschen haben in unseren Regionen eines gemeinsam: Sie sind aus Stahl. Dadurch sind sie im Wasser schwerer als Flaschen aus Aluminium, wodurch man wiederum etwas weniger Blei mitnehmen muss.

Doppelgeräte

Bei den Doppelgeräten werden zwei gleichgroße Flaschen mit Stahlschellen miteinander verbunden. Mit Hilfe einer absperrbaren Brücke werden auch die Ventile der beiden Flaschen miteinander verbunden. Durch die Verbindung der beiden einzelnen Flaschen über die Brücke, ist ein Austausch des Atemgases zwischen den beiden Flaschen möglich. So atmet der Taucher die Flaschen gleichmäßig ab und muss nicht zwischendurch den Atemregler wechseln, wenn eine der beiden Flaschen leer ist. Dadurch, dass sie absperrbar ist, kann die Verbindung bei einem Defekt einer Seite allerdings auch zügig wieder geschlossen werden.

Flaschenfüße – ja oder nein?

Da Stahlflaschen meistens runde Böden haben, stehen sie nicht von alleine und müssen entweder hingelegt oder irgendwo angelehnt werden. Bei Monoflaschen sieht man deswegen häufig Flaschenfüße aus Gummi oder Plastik. Beim Technischen Tauchen kommen sie dagegen aber nicht vor. Warum? Zu erst einmal sollten Flaschen auch mit Standfuß lieber liegend gelagert werden, zu schnell können sie umfallen. Dann kann es schnell passieren, dass die Stahlflaschen unter den Füßen anfangen zu rosten. Das sollte unbedingt vermieden werden. Darüber hinaus können Füße verhindern, dass man das V-Weight zwischen den Doppelflaschen montieren kann. Flaschenfüße braucht man also nicht, man kann und sollte also gut verzichten.

Monoflaschen

Auch wenn man technische Taucher meistens mit Doppelgerät sieht, so kommt es natürlich auch vor, dass man mal mit einer Monoflasche ins Wasser geht – zum Beispiel im Urlaub. Hierfür wird dann nicht das große Wing, sondern ein so genanntes Mono-Wing verwendet, auch eine andere Backplate kann verwendet werden. In warmen Gewässern gibt es meistens nur Flaschen mit einem Ventil, hier müssen dann beide zweite Stunden an einer ersten Stufe angeschlossen werden. Verfügt die Flasche über zwei Abgänge, wird genauso verfahren wie bei einem Doppelgerät.

Sauerstoffrein

Taucht man mit einem anderen Atemgas als Luft, zum Beispiel mit Trimix (Mix aus Helium, Sauerstoff und Stickstoff) oder reinem Sauerstoff (z. B. in der Dekoflasche), wird das Atemgas meistens in der Flasche gemischt. Bei diesem Vorgang wird auch reiner Sauerstoff in die Flasche gefüllt, weswegen die Flasche absolut sauber (“sauerstoffrein gereinigt”) sein muss und alle Dichtungen sauerstoffverträglich sein müssen. Keinerlei Verunreinigungen dürfen sich in der Flasche befinden, damit sich nichts entzünden kann.

Füllen mit Personalfilter

Sobald die Flaschen sauerstoffrein sind, sollte man immer einen Personalfilter verwenden, wenn man sie mit Luft füllt. Der Filter wird beim Befüllen der Flasche zwischen Tauchflasche und Füllschlauch montiert. Im Inneren des Filters befindet sich eine Patrone, die durch (verschiedene Schichten) Verunreinigung (wie Ölrückstände) und Feuchtigkeit herausfiltert und somit gereinigte Luft in die Flasche lässt. Nur so bleibt die Flasche auch wirklich sauerstoffrein (“clean”).
Aber nicht nur dann ist es sinnvoll mit einem Personalfilter zu füllen. Auch ohne sauerstoffreine Flaschen verhindert der Personalfilter, dass etwas in die Flaschen hineinkommt, was da eigentlich nicht rein sollte. Und schließlich weiß man bei den meisten Füllstationen nicht, wie deren Kompressor oder Füllflaschen gewartet sind. Und selbst bei gut gewarteten Geräten kann es immer mal wieder zu einem Defekt kommen.

Bei uns im Einsatz

Bei uns kommen verschiedene Tauchflaschen zum Einsatz:
Doppel 12, Stahl, 200 bar / Doppel 12, Stahl, 300 bar / Doppel 8,5, Stahl 200 bar / Doppel 7, Stahl, 300 bar

Mit Stageflaschen zusätzliches Atemgas mitnehmen.

Die Grenzen erweitern und die Sicherheit erhöhen.

Stageflaschen ermöglichen es einem, nicht nur einen größeren Vorrat, sondern auch unterschiedliches Atemgas während des Tauchgangs mitzuführen. Zum Beispiel für Deko-Stopps oder als Bottomgas.

Stahl oder Alu?

Im Gegensatz zu den Flaschen des Rückengeräts bestehen die Stageflaschen nicht aus Stahl, sondern aus Aluminium. Würde man Stahlflaschen verwenden, hätten diese zusätzlichen Flaschen einen stärkeren Abtrieb. Diesen müsste man durch Auftrieb mit dem Wing ausgleichen. Taucht man mit mehrere Stageflaschen, würde so einiges an Abtrieb zusammenkommen, welcher ausgeglichen werden müsste. Aluflaschen haben dagegen im Wasser weniger Abtrieb als Stahlflaschen und im leeren Zustand sogar Auftrieb.

Wo werden Stageflaschen getragen?

Stageflaschen werden nach dem DIR-Prinzip auf der linken Seite getragen und somit in den D-Ring des linken Brustgurts sowie in den linken D-Ring des Bauchgurts geclippt. Dies hat mehrere Gründe:

  • Auf der rechten Seite befindet sich der Akku für die Tanklampe, der ab einer gewissen Größe unweigerlich stören würde.
  • Im technischen Tauchen wird ein Long Hose, ein 2,1 m langer Schlauch für den Primären Atemregler verwendet. Würde sich jetzt eine Stage auf der rechten Seite befinden, könnte man den Schlauch in einer Notsituation nicht mehr ihne weiteres mit seiner ganzen Länge freigeben.
  • Würde man Stageflaschen auf beiden Seiten tragen, würde man zudem auch an keine der beiden Beintaschen ohne Probleme rankommen – und hier sind z. B. Backupmaske, Wetnotes und Safety-Spool verstaut.

Wie taucht man mit mehreren Stageflaschen?

Mit zwei Stageflaschen wird eigentlich genauso getaucht wie mit einer: Auch die zweite Stage wird so eingehangen wie die erste. Ab einer dritten Stage wird es dann hakelig: Der Platz an der Seite unter dem Arm wird eng und man wird eingeengt. Aus diesem Grund kann man die dritte Flasche (oder auch weitere Flaschen) mit dem oberen Boltsnap am D-Ring des Bauchgurts befestigen, so dass sie dann an der Hüfte nach oben hängt. Besser ist es aber ein Leash zu nutzen. Ein Leash ist eine Art Schlaufe mit einem Boltsnap. Der Boltsnap wird in den D-Ring am Bauchgurt geclippt, die Flasche(n) dann in die Schlaufe. Die Leash wird dann über den Oberschenkel zwischen die Beine geführt, so dass die Flaschen dann zwischen beiden beiden nach oben ragen.

Stageflaschen riggen und beschriften?

Um Stageflaschen zum Wasser transportieren und den Atemregler verstauen zu können, brauchen sie ein so genanntes Rigging Kit. Es besteht aus zwei Boltsnaps, zwei Gummibändern, einen Schelle und einem Seil. Der Schlauch des Atemreglers kann, wenn er nicht benutzt wird, dann unter die Gummibänder geschoben werden. Wie man eine Stage genau riggt, würde an dieser Stelle zu weit führen.

Um zu wissen, welches Atemgas sich in der Stageflasche befindet, muss sie eindeutig beschriftet werden. Dies geschieht nach der Analyse zum einen am Flaschenhals und zum anderen am Flaschenkörper. Auf das bzw. die Label am Flaschenkörper kommt die MOD, sie dienen einem selbst als auch dem Tauchpartner beim Gaswechsel zur Kontrolle. Auf das Label am Flaschenhals kommt ebenfalls die MOD. Zudem noch das Atemgas, das Datum der Prüfung und das eigene Kürzel. Beim Gaswechsel hat man somit alle Daten noch einmal im direkten Sichtbereich.Damit man die Stageflaschen noch auseinander halten kann, sollten sie zudem mit dem Namen (oder einem eindeutigen Zeichen oder Abkürzung) versehen werden.

Bei uns im Einsatz

Bei uns kommen verschiedene Stageflaschen zum Einsatz:11,1 l (80cuft), Alu, 200 bar / 7 l, 200 bar / 5,7 l (40cuft), 200 bar