Lampen

Die Lampen sind wichtig für Kommunikation und Sicherheit beim Tauchen.

Es werde (viel) Licht!

Gerade hier bei uns in dunklen Seen kommt man schnell in die Situation eine Lampe zu benötigen. Aber auch bei Nachttauchgängen oder Tauchgängen in Bergwerken, Höhlen und Wracks ist sie ein unverzichtbarer Teil der Ausrüstung.

Merkmale einer Hauptlampe

Bei den Lampen unterscheiden wir in zwei Typen (Foto- und Videolicht außen vor gelassen): Hauptlampen und Backup-/ bzw. Reservelampen. Hauptlampen zeichnen sich dabei vor allem durch ihre größere Leuchtkraft aus und sind in der Regel deutlich größer als die Backuplampen.

Da die Hauptlampe aber nicht nur zum Ausleuchten da ist, sondern auch der Kommunikation dient, muss sie über einen hellen, scharfen Spot verfügen. Bei Lampen, die man nicht fokussieren kann, gibt es noch einen weiten Kranz um den Spot herum (die Corona), der nicht so stark ist und mit dem man gleichzeitig die Umgebung ausleuchtet.

Bei Hauptlampen gibt es drei Arten: Handlampen, Tanklampen und Handlampen, die auf einem Goodman-Handle montiert sind.

Wie der Name schon sagt, werden Handlampen während ihres Einsatzes in der Hand gehalten. Dies ist aber schnell hinderlich (und anstrengend), da große/starke Lampen zum Teil schwer sind und man nur eine Hand frei hat, um etwas anderes zu machen.

Im Technischen Tauchen werden deswegen so genannte Tanklampen verwenden. Hierbei sind Lampenkopf und Akkutank getrennt voneinander und mit einem Kabel verbunden. Dadurch erhält der Taucher die Möglichkeit, den Akku so anzubringen, dass er nicht stört und kann dabei gleichzeitig einen größeren Akku als bei einer Handlampe mitführen. Tanklampen haben zudem noch den Vorteil, dass man sie nicht in der Hand halten braucht. Mit Hilfe eines so genannten Goodman-Handle (siehe unten) trägt man den Lampenkopf auf der Handrückenseite.

Als dritte Möglichkeit hat sich seit einiger Zeit mit den deutlich leistungsstärker gewordenen LED-Lampen ein Goodman-Handle etabliert, auf dem (mehrere) kleinere Handlampen montiert werden. Diese können dann einzeln oder gleichzeitig geschaltet werden und ergeben ein entsprechend helles Licht. Durch die verbrauchsarmen LEDs und leistungsstarke aber kleine Akkupacks, sind sie inzwischen eine Alternative zu den Tanklampen. Allerdings muss man hier sehr genau die Leuchtdauer kennen und für Backup sorgen.

Gute Lampen sind leider nicht gerade günstig, schnell ist man bei mehreren hundert oder mit einem großen Akku auch über tausend Euro. Allerdings sollte man sich vor Augen führen, dass es gut angelegtes Geld ist, da es um die eigene Sicherheit geht.

Lampenkopf

Inzwischen haben sich in praktisch allen Bereichen LEDs als Leuchtmittel durchgesetzt. LEDs verbrauchen im Gegensatz zu Halogen und HID (Hochdruck-Gasentladungslampen) weniger Strom, bringen dabei eine große Lichtleistung, sind langlebig und haben ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Durch den geringeren Stromverbrauch ist es zudem möglich, dass auch die mitgeführten Akku(tank)s kleiner werden konnten. Deswegen sind sie auch im Tauchbereich die erste Wahl und der Grund warum wir hier nicht (mehr) auf die anderen Arten eingehen.

Bei den Lampenköpfen gibt es zum Teil deutliche Unterschiede, die man sich vor einem Kauf genau anschauen und für seine Zwecke bewerten muss. Dazu gehören neben der Beleuchtungsstärke (“Helligkeit”, Lux) und der Lichtmenge (Lumen) auch der Grad des Reflektors, ob sie fokkusierbar ist oder nicht, die Farbtemperatur und die maximale Tauchtiefe.

Wichtig ist, dass man den Lampenkopf dimmen kann. Oft braucht man nämlich nicht die volle Power der Lampe (sei es durch Resthelligkeit, Schwebeteilchen oder eigener Vorliebe) und kann dann die Lampe herunter regulieren und so gleichzeitig Akku sparen. Der Lampenkopf sollte deswegen mindestens über die Modi Aus, 50% und 100% verfügen. Weitere Modi wie 10% oder 25% (oder etwas vergleichbares) sind von Vorteil.

Möchte man die Lampe nur kurz aus der Hand legen, weil man zum Beispiel die Wetnotes benutzt, einen Stagewechsel vollzieht oder die Leine des Reels befestigt, hat man zwei Optionen: Zum einen kann man den Lampenkopf mit einem Doppelender am D-Ring der rechten Schulter befestigen. Dazu hat man zuvor eine kleine Schlaufe am Lampenkopf angebracht. Der Doppenender kann zum Beispiel ein D-Ring mitgeführt werde

Akkutank

Akkutanks gibt es in den unterschiedlichen Größen und Kapazitäten. Was sie verbindet ist aber, dass sie in der Regel aus druckstabilem Kunststoff bestehen und mit einem Deckel verschließbar sind. Auf dem Deckel befinden sich der oder die Schalter zum Ein- und Ausschalten und das bzw. die Kabelanschlüsse. Im Innern befinden sich die Anschlüsse, die auch zum Laden verwendet werden. Abgedichtet wird der Behälter mit einem oder mehreren O-Ringen. Auch beim Akku selbst gibt es verschiedene Varianten, bei modernen Akkutanks ist aber inzwischen auch die Li-Ionen-Technologie weit verbreitet. Das liegt an ihren Vorteilen, wie stärkerem Tiefenentladeschutz, einer höheren Energiedichte, besserem Ladewirkungsgrad und einer höheren Anzahl an möglichen Ladezyklen. Notwendig dafür sind allerdings oft spezielle Ladegeräte. Der Akku muss dabei aber auch immer auf den verwendeten Lampenkopf abgestimmt sein.

Der Akkutank hat aber nicht nur die Aufgabe, die Hauptlampe (oder auch eine Heizweste, Heizanzug und/oder Heizhandschuhe) mit Strom zu versorgen, sondern man kann auch den Long Hose des Hauptatemreglers darunter einklemmen.

Goodman-Handle

Um die Lampe nicht die ganze Zeit in der Hand halten zu müssen, hat sich ein Griff durchgesetzt, auf dem der Lampenkopf angebracht ist und bei dem man die Hand reinschiebt: Der Goodman-Handle. Der Griff ist so verstellbar, dass man ihn auf seine Hand bzw. Handschuhe anpassen kann.
Der Handgriff wird dabei immer auf der linken Hand getragen. Die rechte Hand bleib somit zum Arbeiten, Leine verlegen, Scootern oder auch im Notfall zum Übergeben des primären Atemreglers frei.

Benutzt man die Hauptlampe nicht, wird sie mit einem Karabiner, der am Goodman-Handle angebracht ist, am D-Ring der rechten Schulter befestigt. Ist absehbar, dass man sie länger nicht verwendet (oder das Kabel stören würde), schiebt man zusätzlich noch das Lampenkabel unter den Bauchgurt.

Bei uns im Einsatz

Bei uns kommen folgende Tauchlampen zum Einsatz:
Seaya LED 70W mit Li-Ion 41,4 Ah DUAL Tank, Seaya LED 70W mit Li-Ion Li-Ion 13,8 Ah Tank, Riff CDL-1 Tanklampe

Mit Backuplampen auf einen Ausfall der Hauptlampe vorbereitet sein.

Auf die richtige Länge kommt es an.

Neben der Hauptlampe sollte auch immer mindestens eine Backuplampe mitgenommen werden, für den Fall, dass die Hauptlampe während des Tauchgangs ausfällt.

Allgemeines zu Backuplampen

Im Idealfall kommen Backuplampen nie zum Einsatz, doch wenn müssen sie funktionieren. Deswegen sollte man auf sie ein ebenso großes Augenmerk legen wie auf die Hauptlampe. Sie sind zum Beispiel in einer Höhle oder einem Wrack bei einem Ausfall der Hauptlampe die Versicherung, um sich auf dem Weg nach draußen zurecht zu finden und sich verständigen zu können.

Klar ist: Fällt die Hauptlampe beim Tauchgang aus und man muss auf eine der Backuplampen umsteigen, dann ist im Normafall (z. B. in einer Höhle oder einem Wrack) der Tauchgang vorbei und es muss auf dem direkten Weg aufgetaucht werden (natürlich unter Berücksichtigung der Stopps).

Wie bei der Hauptlampe müssen auch die Reservelampen über einen hellen und klaren Spot verfügen, damit die Kommunikation mit dem Tauchpartner funktioniert. Auch bei den Backuplampen kommen LEDs zum Einsatz.

Lange Zeit war im Technischen Tauchen klar, dass eine Backuplampe so einfach wie möglich aufgebaut sein und mit Einwegbatterien betrieben werden sollte. Auf Elektronik sollte so weit wie möglich verzichtet werden, um etwaige Fehlerquellen zu reduzieren. Die Verwendung von Batterien sollte bewirken, dass man sie überall (günstig) kaufen und schnell auswechseln kann. Gleichzeitig haben Batterien eine geringere Selbstentladung und sind etwas temperaturbeständiger.
Aber auch bei Backuplampen und Akkus hat sich in den letzten Jahren eine Menge getan. Sie sind beide zuverlässiger, leistungsstärker und langlebiger geworden. LED Backuplampen leuchten heute teilweise so hell und lange wie früher gute Handlampen. Aus unserer Sicht macht es deswegen keinen Sinn, starr daran festzuhalten, weswegen wir hier unter anderem Backuplampen mit Akkus verwenden. Klar ist, dass die Akkus frisch geladen sein müssen, wenn man tauchen geht. Auch sollte man in regelmäßigen Abständen die Brenndauer überprüfen.

Wie viele Backuplampen sind notwendig?

Aus Sicherheitsgründen achten wir beim Tauchen grundsätzlich auf Redundanz. Dies gilt auch bei den Lampen. Deswegen sollte, wie oben bereits erwähnt, zur Hauptlampe auch immer zumindest eine Backuplampe mitgenommen werden. Bei technischen Tauchgängen, insbesondere in Höhlen oder Wracks werden sogar zwei Backuplampen mitgeführt. Machen technische Taucher nehmen sogar noch eine weitere (also dritte) Reservelampe in der Beintasche des Trockis mit.

Befestigung der Backuplampen

Für die Backuplampen gibt es zwei ideale Plätze, nämlich die Bebänderung des Harness, zur Befestigung. Sie werden mit den Boltsnaps in den D-Ringen der beiden Schultergurte eingehängt und dann mit schmalen Gummischlauchstücken am Gurt fixiert. Sie liegen also strömungsgünstig am Körper und kommen einem nicht in die Quere – und sind trotzdem schnell erreichbar. Praktisch dabei ist auch, dass dadurch gleichzeitig die D-Ringe immer in der richtigen Position halten, so dass man andere Ausrüstung einfach ein- oder ausclippen kann.

Bei uns im Einsatz

Bei unseren Tauchgängen führen wir die folgenden Backuplampen mit:
Riff TL 1500, Riff TL 3000 MK2, Riff TL 3000 MK3, Riff TL MK3