Sicherheit und Zubehör

Bojen und Hebesäcke können unterschiedliche Aufgaben erfüllen.

Aufstiegs- und Auftriebshilfe sowie Notfallmittel.

Bekannt sind sie als Notfallmittel, um sich an der Oberfläche bemerkbar zu machen oder als Hilfsmittel beim Aufstieg. Zudem können sie als Kommunikationsmittel mit der Oberfläche, z. B. bei einem längeren Dekostopp, genutzt werden. Dazu werden Informationen auf Wetnotes mit einer Boje oder einem Hebesacks an die Oberfläche befördert.

Allgemeines zu Bojen und Hebesäcken

Man kann zwischen den Typen „Signalboje“ und „Dekoboje/ Hebesack“ unterscheiden. Während Signalbojen in der Regel länglich sind (um an der Oberfläche gut gesehen zu werden), sind Dekobojen normalerweise voluminöser und erzielen mehr Auftrieb. Im unteren Bereich (bis 50 kg Auftrieb) kann man den Hebesack mit einer Dekoboje gleichsetzen, darüber dienen sie zum Anheben von Gegenständen Unterwasser und zum Transport bis zur Wasseroberfläche. Für das Anbringen von Wetnotes ist es zudem noch wichtig, dass sie einen D-Ring am oberen Ende befestigt haben, um dort etwas mit nach oben lassen zu können. Als Farbe sollte eine Signalfarbe (rot oder orange; gelb für den Notfall) gewählt werden, damit man sie leicht erkennen kann.

Offenes oder geschlossenes System

Bei einer offenen Boje (oder Hebesack) befindet sich unten eine Öffnung, in die mit dem Atemregler (oder durch Ausatmen) Luft eingelassen werden kann. Die Boje steht aufrecht an der Wasseroberfläche, solange Zug auf der Leine ist. Lässt der Zug nach, besteht die Gefahr, dass die Boje umkippt und die Luft durch die Öffnung entweicht. Als Folge ist man nicht oder deutlich schwerer sichtbar. Deswegen sollten offene Bojen nicht verwendet werden.

Bei einer geschlossenen Boje erfolgt das Befüllen über einen Anschluss für den Inflatorschlauch – entweder per Mund oder über den Inflatorschlauch des Trockentauchanzugs. Entlüftet werden kann die Boje bzw. der Hebesack über ein Ventil am oberen Ende, was gleichzeitig ein Überdruckventil enthält, um die Boje bei zu hohen Druck vor dem Platzen zu bewahren. Der Vorteil gegenüber offenen Bojen besteht darin, dass sie die Luft behalten auch wenn sie umfallen sollten.

Es gibt zudem noch eine hybride Form zwischen geschlossenen und offenen Bojen: Diese haben unten ein so genanntes Entenschnabelventil. Bei einem Entenschnabelventil sorgt die einströmende Luft aus dem Atemregler bzw. die Ausatemluft dafür, dass sich das flexible Ventil öffnet und Luft in die Boje lässt. Strömt keine Luft, ist das Ventil geschlossen und es kann keine Luft austreten. Aber: Das System ist durchaus ein Schwachpunkt, da das Ventil auch defekt sein kann und die Luft dadurch austreten kann. Ein halbgeschlossene Boje mit Entenschnabelventil ist also das absolute Minimum. Wir empfehlen klar eine geschlossene Boje oder Hebesack zu verwenden.

Leine für die Boje

Das Aufsteigenlassen (also das “Schießen”) der Boje wird im Technischen Tauchen immer mit einem Spool vollzogen. Dazu wird die Leine des Spools in den D-Ring unten an der Boje geschlauft und dann Luft in die Boje gelassen, so dass sie an die Wasseroberfläche aufsteigen kann. Der Vorteil davon ist, dass die Leine gut aufgerollt ist und kontrolliert abrollen kann.
Sollten eine Schnur oder Leine mitgeliefert worden sein, sollten diese am besten also gleich als erstes durch ein Spool ersetzt werden.

Verstauen von Boje und Hebesack

Wird die Boje nicht benutzt, wird sie entweder im Storage-Pack, welcher an der Backplate angebracht ist, oder (bei einer kleinen Boje) in der Beintasche des Trockentauchanzugs verstaut. Der Transport in der Beintasche hat den großen Vorteil, dass das Spool schon daran befestigt sein kann. Das spart beim Setzen der Boje viel Zeit.
Wird sie nämlich im Storage-Pack transportiert, wird die Boje bzw. der Hebesack im hinteren D-Ring des Schrittgurts befestigt. Dort muss sie gelöst und aus dem Storage-Pack herausgezogen werden. Im Anschluss wird das Spool angebracht und die Boje ist bereit.

Bei uns im Einsatz

Wir benutzen verschiedene Dekobojen, unter anderem von OMS (Slim Closed), die Polaris Tek Bojen (rot und gelb) oder die Dekoboje Deluxe aus dem Hause Subgear (jetzt Scubapro). Bei den Hebesäcken haben wir den Halcyon Hebesack 36 kg sowie den Subgear Hebesack 50 kg. Der Hebesack von Halcyon ist geschlossen und kann ebenfalls als Dekoboje eingesetzt werden.

Spools und Reels sind mehr als nur eine Leine.

Wichtig nicht nur für Höhlen- oder Wracktauchgänge

Spools und Reels kann man mehr oder weniger als Leinen bezeichnen, die auf Rollen aufgerollt sind. Beide unterscheiden sich zum einen in ihrer Bauform, zum anderen in ihrer Seilkapazität.

Allgemeines zu Spools und Reels

Spools und Reels werden als Wegmarkierung, beispielsweise bei Wrack- und Höhlentauchgängen, aber auch als Seil für Bojen und Hebesäcke bei Aufstiegen eingesetzt.

Werden Reel oder Spool als Bojenseil eingesetzt, darf es nicht mit dem Taucher fest verbunden sein. Sollte es nämlich zum Verheddern kommen, könnte der Taucher mit hochgerissen werden.

Spools

Spools sind kleine Rollen, auf die eine begrenzte Länge an Leine aufgewickelt sind. Ihre Länge liegt in der Regel zwischen 10-50 Metern. Neue Spools sollte man einmal abwickeln, um zu prüfen, ob die Leine auch fest am Spool festgemacht wurde – und dabei gleichzeitig die genaue Länge messen. Es ist sinnvoll die Länge der Leine auf dem Spool zu vermerken, wenn man mehrere identisch aussehende mit unterschiedlichen Längen besitzt.

Am anderen Ende des Spools ist ein Doppelender an einer Schlaufe eingehängt. Mit ihm wird es am Spool befestigt, so dass es sich nicht alleine abrollen kann. Mit der anderen Seite des Doppelenders wird das Spool an der Ausrüstung befestigt.

Spools werden im Freiwasser beim Setzen von Boje und Hebesack verwendet. In Höhlen, Bergwerken oder Wracks nutzt man Spools zum Setzen von Jumps. Jumps sind Verbindungen zwischen der permantenten Hauptleine und einer weiteren permanenten Leine. Darüber hinaus wird es auch als Safety-Spool (Einsatz beim Suchen der verlorengegangenen Hauptleine oder zum Suchen des Tauchpartners).

Reels

Reels sind die deutlich größere Ausführung der Leinenrolle. Auf Ihnen können bis zu mehreren hundert Metern Leine aufgewickelt sein. Dies ist auch notwendig, da sie zum Verlegen von Leinen auf größeren Distanzen benutzt werden. Da das Handling einer langen Leine durchaus anstrengend werden kann, befindet sich am Reel sowohl ein Handgriff als auch eine Kurbel, mit denen das Reel leichter gehalten sowie ab- und aufgewickelt werden kann.

Im Gegensatz zum Spool wird das Reel nicht mit dem Doppelender arretiert, sondern mit einer kleinen Feststellschraube, die dafür reingeschraubt wird. Der Doppelender wird dennoch zum Befestigen des Reels an der Ausrüstung verwendet. Dazu wird er am Reel an einem dafür vorgesehenen Loch eingeclippt. Während des Tauchens wird er entweder am hinteren D-Ring des Schrittgurts oder auch am rechten D-Ring des Bauchgurts befestigt.

Bei uns im Einsatz

YellowDiving 120m Reel, diverse Spools

Mit Messer oder Linecutter aus unangenehmen Situationen befreien.

Wichtiger Ausrüstungsgegenstand statt Waffe.

Das Messer ist ein Ausrüstungsteil, welches vorwiegend in solchen Notfällen eingesetzt wird, bei denen man selbst oder der Buddy sich irgendwo verfangen hat (z. B. in Angelschnüren oder einem Fischernetz). Messer und Leinencutter sind also Werkzeuge und keine Waffen.

Messer

Während die Taucher früher oftmals Messer mit großen Klingen getragen haben, werden heute überwiegend kleine Messer, die keine Spitze haben, oder sogar Scheren verwendet. Wichtig ist, dass das Messer seewasserbeständig ist, also aus rostfreiem Stahl oder Titanium besteht.

Wo das Messer getragen wird, ist immer noch Bestandteil heftigster Diskussionen: Am Bein, am Arm, am Jacket, am Faltenschlauch, am Goodman-Handle oder am Bauchgurt – die Möglichkeiten sind vielfältig. Es ist wichtig, dass das Messer immer in Griffweite ist. Damit ist das Bein der denkbar ungünstigste Ort. Auch am Arm ist es unpraktisch: Hat man sich mit dem Arm ohne Messer verfangen, kommt man nicht mehr an das Messer heran. Im Technischen Tauchen hat sich die Befestigung am Bauchgurt durchgesetzt, wo auch wir es tragen.

Das von uns eingesetzte Messer SubGear SK T Pocket wird von Scubapro nicht mehr vertrieben. Es gibt aber Alternativen, zum Beispiel von Polaris (Jacketmesser Titanium).

Linecutter

Als eine Alternative oder auch Ergänzung zum Messer gibt es noch Leinencutter/Linecutter. Sie haben eine scharfe Klinge, die zum Teil von beiden Seiten aus benutzt werden kann. Die Haken an den Seiten schützen zum einen davor in die Klinge zu kommen und zum anderen führen sie die Leine zur Klinge. Damit verhindern sie gleichzeitig, dass die Leine beim Schneiden wegrutscht, wodurch sie einfach durchtrennt werden kann. Unterschiedlichen Angaben zur Folge, kann der Linecutter von Eezycut, den wir verwenden, bis zu 13 mm dicke Leinen durchtrennen.Auch hier muss die Klinge aus rostfreiem Stahl bestehen. Der Vorteil ist, dass man eine abgenutzte Klinge einfach austauschen kann. Befestigt wird der Linecutter zum Beispiel auf der anderen Seite des Bauchgurts.

Bei uns im Einsatz

SubGear SK T Pocket, DirZone Messer, EezyCut Linecutter

Kommunikation leicht gemacht mit Wetnotes und Schreibtafel.

Unterwasser gibt es nur wenige Möglichkeiten, sich zu verständigen.

Für die einfache Kommunikation gibt es Hand- und Lichtzeichen, die z. B. in der OWD-Ausbildung gelernt werden. Zwar kann man diese immer weiter ausbauen, doch irgendwann stößt man auch hier an seine Grenzen. Bleiben also nur schriftliche Notizen. Hierfür gibt es Wetnotes und Schreibtafeln.

Wetnotes

Wetnotes sind kleine Notizbücher, bei denen mit einem Bleistift auf eine wasserfeste Seite geschrieben werden kann. Hier kann man gut Tauchgangsdaten oder andere Informationen (wie Eckdaten zu einem Wrack o. ä.) festhalten. Die Wetnotes werden in der Beintasche des Trockis verstaut und können bei Bedarf hervorgeholt werden. Gesichert werden sie dabei von einem Karabiner, der in die Schlaufe der Beintasche eingeklinkt wird.

Hersteller für solche Wetnotes gibt es viele: zum Beispiel DIR Zone, Scubapro oder Polaris. Preislich liegen sie bei 25 bis 40 Euro.

Schreibtafel

Im Gegensatz dazu sind Schreibtafeln aus einem starren Kunststoff gefertigt. Einfache bestehen aus einem Stück, auf dem man ebenfalls mit einem Beistift schreiben kann. Bessere kann man sich um den Arm binden, wo sie platzsparend jederzeit abgelesen werden können. Sie sollte dabei auf der Seite mit dem Tauchcomputer getragen werden. Entweder daneben oder auf der Unterseite, damit man sie im Blick hat.

Nachteil von Schreibtafeln (selbst bei denen mit mehreren Layern) ist, dass sie deutlich weniger Platz zum Beschreiben bietet als Wetnotes.

Hersteller solcher Tafeln sind unter anderem Scubapro und Polaris. Sie sind günstiger als die Wetnotes und liegen so im Bereich von 20 bis 25 Euro.

Bei uns im Einsatz

Scubapro Wetnotes, DirZone Wetnotes, Polaris Proline UW Multi-Schreibtafel