Auch im zweiten Teil beantworten wir wieder 10 Fragen zur Tauchausbildung, die uns regelmäßig von anderen am Tauchplatz gestellt werden. Hier kommen die letzten 10 Fragen und Antworten!
Grafik: Fragen und Antworten

11. Muss ich mich vor dem Tauchkurs ärztlich untersuchen lassen?

Nein, bei den meisten Tauchkurse ist es nicht zwingend nötig vorher einen Arzt aufgesucht und eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchgeführt zu haben. Oft reicht eine Erklärung über den Gesundheitszustand hier erstmal aus. Wie bereits im ersten Teil erwähnt, empfehlen wir aber ausdrücklich gerade vor dem ersten Tauchkurs unbedingt eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung von einem anerkannten Arzt durchführen zu lassen. Eine Liste mit Ärzten und weitere Informationen findet sich hier: gtuem.org

12. Wie lange gilt solch eine Tauchtauglichkeitsbescheinigung?

Das ist abhängig wie alt man ist. Nach den Richtlinien der Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) gilt sie für Jugendliche unter 18 Jahren sowie für Erwachsene ab 40 Jahren genau ein Jahr. Erwachsene zwischen 18 und 39 Jahren sollten spätestens nach drei Jahren ihre Tauchtauglichkeit auffrischen.

13. Wie lange dauert ein Tauchkurs und was kostet es?

Das kann man nicht so einfach beantworten. Ein Tauchkurs dauert in der Regel von einer Woche bis zu mehreren Monaten. Das ist zum einen von einem selber abhängig, als auch wo und wie man seine Tauchausbildung absolviert. In einem Verein wird sie meistens länger dauern, als in einer kommerziellen Tauchschule. Wichtig ist hier, dass die Ausbildung gründlich erfolgt und der Tauchlehrer bzw. Tauchlehrerin individuell auf die Tauchschüler und ihre Bedürfnisse eingehen. Auch die Kosten einer Tauchausbildung sind ganz unterschiedlich. In einem Verein ist sie zum Beispiel teilweise kostenlos (man zahlt ja Mitgliedsgebühren). Ansonsten sollte man in Deutschland für einen OWD mit ungefähr 300 Euro rechnen.

14. Mit was für einem Tauchschein muss ich anfangen?

Der erste Tauchschein für das selbstständige Tauchen heißt bei den verschiededenen Organisationen unterschiedlich. Beim VDST (Verband Deutscher Sporttaucher) heißt er DTSA * (sprich: Deutsches Tauchsportabzeichen “Einstern”) oder CMAS * (CMAS ist der internationale Dachverband). Bei den amerikanisch geprägten Tauchorganisationen PADI (Professional Association of Diving Instructors) und SSI (Scuba Schools International) heißt der Schein kurz OWD (Open Water Diver).

15. Welche Tauchorganisation sollte ich wählen? PADI, SSI oder VDST?

Das ist im Prinzip egal. International anerkannt sind alle drei Organisationen und in jedem Land wird man auch Tauchlehrer finden, die die entsprechenden Kurse unterrichten. Man kann in seiner Taucherkarriere auch ohne Große Probleme einen Tauchkurs bei einer anderen Organisation machen, wenn die Voraussetzungen stimmen. Viel wichtiger als die Tauchorganisation ist dagegen die Tauchschule und hier vor allem der betreuende Tauchlehrer bzw. -lehrerin.

16. Wie tief darf ich überhaupt tauchen, wenn ich einen Tauchschein habe?

Die maximale Tiefe für Tauchgänge mit einem OWD Tauchschein der Organisationen PADI und SSI liegt bei 18 Metern. Beim VDST wird die ganze Sache etwas komplizierter. Hier gibt es die sogenannte “3-Sterne-Regel”. Das heißt, dass ein DTSA* Taucher immer mindestens mit einem DTSA** (oder höher) tauchen gehen muss. Tauchen zwei Taucher in dieser Kombination dürfen sie maximal 20 Meter tief tauchen. Taucht statt dem DTSA** ein *** oder **** mit, dürfen sie zusammen sogar bis zur maximalen Tiefe für Sporttaucher von 40 Metern tauchen.

17. Was brauche ich für eine Ausrüstung für den ersten Tauchkurs?

Für den ersten Tauchkurs braucht man noch nicht viel. Schließlich weiß man ja auch gar nicht, wie oft man anschließend tauchen gehen wird und ob sich der Kauf einer teuren Tauchausbildung überhaupt lohnt. Für den OWD oder * sollte erstmal nur die ABC-Ausrüstung gekauft werden, also Maske, Schnorchel und Flossen. Bei den Flossen empfiehlt es sich gleich Geräteflossen und die dazu passenden Füßlinge (Neoprenschuhe) zu kaufen. Der Rest der Ausrüstung sollte von der Tauchschule gestellt werden. Dann braucht man nur noch Badezeug sowie ein Handtuch und schon kann es losgehen.

18. Ich habe keinen der mit mir den Kurs macht, kann ich Tauchen auch alleine beginnen?

Klar. Tauchen ist zwar ein Partnersport, aber den Tauchkurs kann man auch alleine machen. Dann ist im Zweifel der Tauchlehrer dein Tauchpartner. Wenn man niemanden hat, mit dem man anschließend tauchen gehen kann, empfiehlt es sich einem Verein beizutreten. Hier kann man nicht nur eine sorgfältige Ausbildung genießen, sondern hat auch gleich andere Tauchbegeisterte um sich, die einen bestimmt zu dem ein oder anderen Tauchgang mitnehmen.

19. Brauche ich eine spezielle Tauchversicherung?

Klares ja! Ein Tauchunfall kann durch widrige Umstände immer passieren. Muss man zur Behandlung in ein Krankenhaus und in eine Druckkammer kommen normale Versicherungen oft nicht für die hohen Behandlungskosten auf. Da hilft eine Tauchversicherung, die genau in diesen Fällen einspringt, die Kosten übernimmt und zum Teil die Behandlung auch unterstützt. Wer in einem VDST-Verein Mitglied ist, ist automatisch über den VDST tauchsportversichert. Neben dem VDST gibt es zum Beispiel noch aqua med und DAN Europe als große Tauchsportversicherer.

20. Was ist besser: Tauchen lernen in Deutschland oder im Urlaub?

Die vielleicht schwierigste Frage zum Schluss. Für beide Seite gibt es gute Argumente, die einen eigenen Artikel füllen könnten. Wir sind der Meinung, dass eine Ausbildung in Deutschland sinnvoller ist, und zwar aus folgenden Gründen: 1. In Deutschland hat man mehr Zeit für die Ausbildung, man ist nicht auf den kurzen Zeitraum des Urlaubs angewiesen (in der Regel ja nur ein bis zwei Wochen). 2. Das Wechseln einer Tauchschule (oder eines Tauchlehrers) wenn man unzufrieden ist, ist in Deutschland einfacher. 3. Wer auch in Deutschland tauchen will, sollte seine Ausbildung auch in den heimischen Gewässern machen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Tauchen im Meer und hier im See. Zu nennen sind hier vor allem Kälte, schlechtere Sicht und Dunkelheit. 4. Man hat keinen Urlaub. Wer möchte sich schon den Urlaub mit Lernen verderben? Warum nicht vorher den Kurs machen und dann im Urlaub entspannt tauchen gehen?

Der erste Teil der 10 Fragen zur Tauchausbildung

Die ersten 10 Fragen aus dieser Reihe haben wir im vorangegangenen Teil “20 Fragen zur Tauchausbildung – Wir antworten! Teil 1” beantwortet.

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