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Der Wechsel zum Halcyon Evolve
Gut sechs Jahre bin ich mit dem Apeks WTX 4 Wing inklusive Comfort Harness ins Wasser gegangen. Probleme gab es keine, doch jetzt wollte ich mir mal etwas Neues gönnen. Für die mit den Jahren anspruchsvoller gewordenen Tauchgänge (z. B. länger und tiefer, Mitnahme der Stageflasche und mehrerer Backup-Lampen) und dem bevorstehenden Einstieg ins Höhlentauchen (Tauchen mit Trimix steht ebenfalls noch auf dem Plan) braucht man hochwertiges und flexibles Equipment, welches gleichzeitig auf das Wesentliche reduziert ist.
Wenn man sich in diesem Bereich nach Tauchausrüstung umschaut, dann landet man schnell bei Halcyon. Zugegeben, der Ausrüster mit dem blauen H ist nicht gerade günstig, doch die Ausrüstung ist durchdacht und qualitativ gut. Neben dem Doppelflaschen-Wing suchte ich zudem nach einem Wing für das Tauchen mit Monoflasche, z. B. für den Urlaub. Alle Teile sollten vom gleichen Hersteller sein, um sie untereinander kombinieren zu können.
Nachdem ich mich über die verschiedenen Wings informiert hatte, fiel die Wahl auf das Halcyon Evolve (Größe 40 lbs) für Doppelflaschen und das Halcyon Eclipse (30 lbs) für Monoflaschen. Diese Kombination erfüllt genau die zuvor geschilderte Anforderungen, für das Eclipse von Halcyon braucht man zusätzlich lediglich noch den Single-Tank-Adapter und schon kann es mit einer einzelnen Flasche losgehen.
In diesem Artikel möchte ich erst einmal nur auf das Doppelflaschen-Wing Halcyon Evolve näher eingehen, mit dem ich bereits den ersten Tauchgang machen konnte.
Das Halcyon Evolve Doppelflaschen-Wing:
Das Halcyon Evolve Wing von Halcyon ist ein so genanntes Donut-Wing, da es eine umlaufende, zweischalige Blase besitzt. Diese Blasenform bewirkt, dass die Schwimmlage im Vergleich zu Hufeisen-Wings stabiler ist. Das Wing ist in zwei Auftriebsgrößen erhältlich: 40 lbs (18 kg) und 60 lbs (27 kg). Bis zur D12 + Stages kann auf die kleinere Variante zurückgegriffen werden. Das Material der Außenhülle besteht aus 1680 Denier Ballistic Nylon, das der innenliegenden Blase aus 400 Denier Nylon.
Getaucht wird das Wing mit der Halcyon Edelstahl-Backplate (Gewicht: 2,72 kg) und dem entsprechenden Harness (Bebänderung). An dem durchgehenden Gurtband ist auf jeder Schulter-Seite je ein D-Ring befestigt, die zur Anbringung von Lampen und Stages verwendet werden. Auf der linken Seite ist zusätzlich ein Gummiring angebracht, um den Falten- und den Inflatorschlauch in Position zu halten. Auf dem Bauchgurt ist auf der linken Seite ein weiterer D-Ring für die Befestigung von Finimeter und Stages vorhanden.
Zusätzlich wird das Set mit dem Halcyon Storage Pack verwendet, welches dazu benutzt wird eine Boje oder einen Hebesack zu verstauen und dabei gleichzeitig als Polsterung dient.
Mein Fazit:
Gleich beim Zusammenbau fällt einem auf, dass das Einstellen der Längen des Harness und der Positionen der D-Ringe nicht so ganz einfach ist, jedenfalls, wenn man das bisher noch nie gemacht hat. Es erfordert mehrmaliges Verschieben, bis es so ungefähr passt. Probieren kann man es bereits so ungefähr im T-Shirt, für die genaue Einstellung muss man aber unbedingt den Trocki samt Funktionsunterwäsche und Unterzieher anhaben.
Meine größte Sorge galt dem Anlegen der Ausrüstung. Bisher war ich es gewohnt, die Schultergurte über die Schnallen weiter zu stellen und anschließend einfach festziehen zu können. Das ist bei einem durchgehenden Harness jedoch nicht möglich. Doch das Anziehen ging sehr schnell und unkompliziert vonstatten. Auch die Längen passten auf Anhieb, so dass das Wing gut saß und nicht verrutschte.
Durch die fehlenden Schnallen und die besser positionierten D-Ring an den Schultergurten ist auch das Anbringen der Backup-Lampen einfacher. Schnallen und Lampen behindern sich nicht gegenseitig, zudem liegen die Backup-Lampen sehr eng am Körper an, können nicht verrutschen und sind kaum wahrnehmbar.
Unterwasser war das Tauchgefühl mit der andersförmigen Blase des Halcyon Evolve zufriedenstellen und angenehm. Was mir außerdem gut gefallen hat war, dass ich ohne Probleme und ohne Nachjustieren gleich an alle drei Flaschenventile gekommen bin und die Bedienung ohne Probleme verlief. Optimierungbedürftig ist dagegen die Funktions des Gummirings als Befestigung des Faltenschlauchs am Harness. Es hat sich schnell herausgestellt, dass man hier sehr eingeschränkt ist und man den Faltenschlauch nicht hoch genug anheben kann um genug Luft aus dem Wing zu lassen.
Zufrieden bin ich dagegen mit dem Storage Pack von Halcyon, sowohl was die Polsterung, also auch was den Transport der Boje betrifft. Auch wenn ich zugeben muss, dass das Herausholen beim ersten Mal nicht so einfach war und ich das noch perfektionieren muss.
Eine Sache, auf die ich in der Divinggroup hingewiesen wurde, sollte man beim Tauchen mit Doppel 7 noch beachten: Das Wing ist länger als die 7er Flaschen, was dazu führen kann, dass man die Flaschen auf dem Wing abstellt. Dem kann aber einfach abgeholfen werden, indem man die Blase beim Abstellen unten leicht nach vorne zieht.
Nach dem Tauchgang mit dem Halcyon Evolve bin ich durchgehend zufrieden mit dem Kauf. Ein paar kleinere Anpassungen sind zwar noch nötig, aber im großen und ganzen erfüllt es genau meine Erwartungen.
Meine ausstehenden Änderungen am Halcyon Evolve Set sind:
- Die Position der D-Ringe (rechte Schulter und Hüftgurt) optimieren.
- Den Gummiring am linken D-Ring gegen ein Bungee austauschen.
- Den Schrittgurt noch um eine Idee länger stellen.
- Ein Klettband zur Befestigung des Galileo-Senders am Faltenschlauch anbringen.
Sobald ich den ersten Tauchgang mit der Mono-Variante, dem Halcyon Eclipse, gemacht habe, werde ich wieder berichten.
Übrigens: Wer Interesse an meinem Apeks WTX 4 mit Comfort Harness hat, kann sich gerne bei mir melden (Kommentar oder Kontaktformular).
7 Kommentare
Leider ist der mitgelieferte Gummiring nicht wirklich „perfekt“ umgesetzt worden. Die Idee, die dahinter steckt, beschreibst du ja sehr gut, aber die Ausführung von Halcyon könnte besser sein. Näheres dazu habe ich in diesem Artikel hier geschrieben. Dort habe ich auch erklärt, wie man ihn austauschen kann: https://www.berlintaucher.de/themen/equipment/standardgummi-fuer-faltenschlauch-gegen-bungee-tauschen
Also der Gummiring beim linken Brustgurt ist perfekt. Beim technischen tauchen taucht man in horizontaler Lage. der Gummiring ist dann dazu da, dass sich der Inflator nicht zwischen die Stages verheddert und versehentlich der Inflator durch die Stages bestätigt wird. Die Luft wird nicht durch den Inflator ausgelassen sondern durch das Auslassventil links hinten und zwar immer. Das ist die Konsequenz der horizontalen Lage. Diese ist nötig um nix aufzuwirbeln (Wracks Höhle) und um dem Körper dem gleichen Druck auszusetzen.
Bestimmt. Ich habe bei meinen letzten Tauchgängen damit festgestellt, dass die Lösung deutlich besser ist als der originale Gummi. Kann ich also nur empfehlen.
Ich denke, dass ich am Wochenende den Bericht fertig machen und dann nächste Woche veröffentlichen werde.
Gute Idee! Dann schau ich mir deine Lösung mal an. Vielleicht ändere ich meine Meinung diesbezüglich ja dann sogar?! 😉
Ich habe jetzt alle vier Punkte behoben. Nach dem Höhlentauchwochenende werde ich mal einen kurzen Bericht zum Austausch des Gummis gegen ein Stück Bungee schreiben und veröffentlichen.
Dem kann ich nur beipflichten. Die Kombination ist für mich auch mit Doppel 12 das absolute Nonplusultra. Kann mir derzeit nichts besseres vorstellen.
Ich habe den Gummi übrigens einfach abgeschnitten und verwende dort gar keine Sicherung um den Faltenschlauch an seinem Platz zu halten.
Herzlichen Glückwunsch zu dieser Entscheidung. Tauche das Evolve in der von dir genannten Größe auch mit Doppel 7. Du wirst es sicher nicht bereuen.
Das Problem mit dem Gummi für den Faltenschlauch am linken Schultergurt kenne ich. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt. Irgendwie geht es schon.