Sommerzeit heißt Urlaubszeit. Und damit ist es auch Zeit für den nächsten Tauchurlaub. In unserer Mini-Serie “Reisen” beschäftigen wir uns im ersten Teil mit den Reisevorbereitungen, um die man sich rechtzeitig kümmern sollte.
Symbolbild: Reisevorbereitungen

Reiseunterlagen und Sicherheit

Urlaubsreisen sind leider immer auch mit vielen Formalien verbunden. Deswegen ist es gut, wenn man rechtzeitig kontrolliert, ob alle Reiseunterlagen, wie Flugtickets (oder -informationen) und Unterlagen zum Hotel, vorhanden sind.

Ist der Transfer vom Flughafen zum Hotel geregelt oder muss dieser eigenständig vor Ort organisiert werden?

In Nicht-EU-Ländern wird statt des Personalausweises zudem ein Reisepass benötigt. Unabhängig davon muss geprüft werden, ob diese noch ausreichend Gültigkeit besitzen.

In vielen Ländern wird außerdem noch ein Visum verlangt. Man sollte sich im Vorfeld erkundigen, ob es vorher beantragt werden muss oder z. B. direkt am Ankunftsflughafen (gegen Gebühr) erhältlich ist.

Im Übrigen ist es nicht verkehrt, regelmäßig die Presse und die Reisehinweise des Auswärtigen Amts zu verfolgen, wenn man in potenzielle “Risikoländer” fliegen will. Aktuelle Beispiele sind hier u. a. leider immer noch Ägypten oder auch Thailand.

Kranken- und Tauchsportversicherung

Vom anvisierten Urlaubsland hängt es ab, ob man sich vor Reiseantritt noch um eine zusätzliche Krankenversicherung kümmern muss. Reicht die normale Krankenversicherung mit der europäischen Krankenversicherungskarte aus oder muss ergänzend noch eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden? Dies ist wichtig, da normale Krankenversicherungen nicht für Krankheitskosten im Ausland aufkommen und auch nicht einen medizinisch notwendigen Rücktransport übernehmen. Hier lohnt sich in jedem Fall ein Blick in die Unterlagen der Tauchversicherung: Einige beinhalten dieses Feature nämlich gleich mit, eine weitere Versicherung ist damit überflüssig.

Leider sind Folge- bzw. Behandlungskosten nach Tauchunfällen in der Regel nicht von der Krankenversicherung gedeckt, insbesondere wenn es um teure Behandlungen in Druckkammern geht. Aus diesem Grund sollte in jedem Fall eine Tauchsportversicherung abgeschlossen werden (ganz unabhängig vom Urlaub). Diese spezielle Tauchversicherung hat zudem den Vorteil, dass man über die Notfallrufnummer direkt durch erfahrene Tauchmediziner betreut wird. Außerdem ist eine Haftpflichtversicherung inklusive, mit der Schäden reguliert werden, die man beim Tauchen anderen zugefügt hat.

Impfschutz

Vor jeder Reise sollte man prüfen, ob der benötigte Impfschutz noch aktuell ist oder aufgefrischt werden sollte. Besonders bei Reisen in die Tropen und Subtropen oder in Länder mit nicht idealen hygienischen Bedingungen sollte man hier besondere Sorgfalt walten lassen. Vor einigen dieser Krankheiten kann eine vorbeugende Impfung schützen. Dabei sind je nach Land, Länge und Art des Urlaubs unterschiedliche Impfungen notwendig. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man die Kontrolle des Impfpasses und die eventuell notwendigen Auffrischungen unbedingt in seine Reiseplanung mit einkalkuliert. Etwa zwei Monate vorher sollte dies geschehen.
Informationen zu benötigten Schutzimpfungen findet ihr u. a. hier: Website Robert Koch-Institut

Reiseapotheke

Einige Krankheiten lassen sich leider nicht durch Impfungen vermeiden. Um sich für kleinere Erkrankungen den Gang zum Arzt oder Apotheker im Urlaubsland zu ersparen (sofern dies überhaupt möglich ist), ist es ratsam, sich eine kleine Reiseapotheke zusammenzustellen.

Mehr dazu erfahrt ihr im nächsten Artikel der Serie.

Tauchtauglichkeit

Nicht nur im Urlaub empfiehlt es sich eine gültige Tauchtauglichkeitsbescheinigung vorweisen zu können. Alleine im eigenen Interesse sollte der Gesundheitszustand regelmäßig überprüft werden. Viele Tauchbasen im Urlaub setzen – nicht nur für Tauchkurse – zudem eine Tauchtauglichkeit voraus. Nicht selten muss diese dabei auch noch jünger sein als ein Jahr. Über Sinn oder Unsinn dieser Regelungen kann man treffend streiten, wichtig ist aber erstmal nur: Wenn die Basis solch eine Regelung vorgibt, dann muss sie eingehalten werden. Sonst droht ein Tauchverbot – oder das oft teure Nachholen der Untersuchung im Urlaubsort. Also vor dem Urlaub lieber noch mal zum Arzt gehen und die Tauchtauglichkeitsuntersuchung über sich ergehen lassen.

Tauchen und Tauchausrüstung

Kommen wir wohl zum umfangreichsten Teil: Der Vorbereitung der Tauchausrüstung und der kritischen Betrachtung der eigenen Fertigkeiten. Beides trifft dabei hauptsächlich auf Leute zu, die unregelmäßig oder nur im Urlaub tauchen gehen.

Was bezüglich der Vorbereitung der Tauchausrüstung zu überprüfen ist, haben wir bereits in dem Artikel “Ist deine Ausrüstung bereit für die neue Tauchsaison” beschrieben, was man ohne weiteres auf den Urlaub übertragen kann.

Ein Augenmerk möchten wir hier aber noch auf den Gebrauch von Zusatzausrüstung legen. Gerade bei Bootstauchgängen im Meer wird oft das Mitführen von Bojen und Lampen vorgeschrieben. Aber was nützt es einem, wenn man die Ausrüstung dabei hat, aber nicht mit ihr umgehen kann? Aus diesem Grund ist es ratsam sich mit deren Gebrauch (also in unserem Beispiel dem stressfreien Setzen einer Boje und der Beherrschung der Lampensignale) vertraut zu machen.

Wie sollte es auch anders sein, aber leider wird in vielen Ländern nicht das bei uns gebräuchliche DIN-Flaschenventil für den Anschluss des Atemreglers verwendet. Stattdessen gibt es das so genannte INT-Ventil. DIN und INT sind untereinander nicht kompatibel, es gibt aber glücklicherweise jeweils Adapter. Wenn man selber keinen hat, muss man ihn ggf. vor Ort mieten.

Der letzte Satz gilt übrigens auch für alle anderen Teile der Ausrüstung: Was man selber nicht besitzt, kann meistens von der Tauchbasis im Urlaubsland gemietet werden. Man sollte sich aber dringend im Vorfeld erkundigen und sich Ausrüstung reservieren. Nachteilig ist hier auf jeden Fall, dass man nicht immer weiß, in welchem Zustand man diese Ausrüstung schlussendlich vorfinden wird und dass es unter Umständen recht teuer werden kann.

Wie ging das noch mal?

Wenn länger nicht mehr getaucht wurde, empfiehlt es sich einige Tauchgänge im Vorfeld unter einfachen Bedingungen und ggf. mit einem erfahreneren Buddy durchzuführen. Auch der Besuch eines Auffrischungskurses (bspw. Scuba Review von PADI oder Scuba Skills Update von SSI) ist empfehlenswert. Hier kann man unter Anleitung eines Instructors alle Übungen noch einmal in Ruhe durchgehen.

Bei dieser Gelegenheit kann man auch noch mal prüfen, ob die eigene Ausbildungsstufe für die geplanten Tauchgänge ausreichend ist. Muss eventuell umgeplant werden, weil z. B. alle Tauchgänge vom Boot nur mit einem AOWD oder höherem Brevet absolviert werden dürfen? Vielleicht es es sogar ratsam vor dem Urlaub noch eine ergänzende Ausbildung zu absolvieren, um den Anforderungen gerecht zu werden. Denn genauso wie oben bei der Tauchtauglichkeit: Egal wie unsinnig einem eine Regel erscheinen mag, die Tauchbasis legt diese fest und kann im Zweifelsfall den Tauchgang verwehren.

Da sich viele Tauchbasen vor dem ersten Tauchgang einen Überblick über die Erfahrung ihres Kunden machen wollen, nehmen sie das Logbuch zur Hilfe und schauen sich die bisher gemachten Tauchgänge an. Manchmal wird daran auch festgemacht, welche Tauchplätze man betauchen darf und welche nicht. Aus diesem Grund sollte es im eigenen Interesse sein, dass sich das Logbuch in einem korrekten und vollständigen Zustand befindet.

Reisegepäck

Eine der schwierigsten Fragen bei den Reisevorbereitungen ist sicherlich: “Reicht mein Koffer für all die Sachen aus?” Besonders wenn mit Tauchausrüstung verreist wird, ist ein Koffer für alles meistens nicht ausreichend. Wenn man sich nicht sicher ist, hilft ein einfacher Tipp weiter: Probepacken. Wenn man sieht, dass es nicht reicht, dann kann man im Notfall einen weiteren Koffer beim Reiseveranstalter bzw. der Fluggesellschaft anmelden. Weitere Kosten müssen aber eingeplant werden.

Einige Fluggesellschaften bestehen zudem darauf, dass man Tauchgepäck grundsätzlich vor dem Flug anmeldet.

Mehr zum Thema “Koffer packen” findet ihr in einem späteren Artikel unserer Reise-Serie.

Geld und Währung

Geld regiert die Welt, auf jeden Fall kommen wir aber auch im Urlaub nicht sehr weit ohne. Tauchgänge und andere Urlaubsaktivitäten müssen halt auch bezahlt werden. Im Euro-Raum ist die Frage nach der Währung schnell beantwortet, schwieriger wird es in allen anderen Ländern. Vor allem dann, wenn unklar ist, ob dort auch EC- oder Kreditkarten akzeptiert werden. Man sollte sich im Vorfeld erkundigen, ob es ratsam ist, lieber etwas mehr Bargeld mitzunehmen und dadurch hohe Gebühren beim Abheben oder Wechseln zu sparen. Geklärt werden sollte auch, ob es ratsam ist Geld lieber schon im Heimatland zu wechseln, um so bessere Wechselkurse zu bekommen.

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2 Kommentare

  1. Finde, dass das ein guter Artikel so kurz vor Beginn der Sommerurlaubszeit ist. Freue mich auf die nächsten Artikel. Vielleicht ist ja ja das ein oder andere dabei, worauf man selber noch nicht gekommen ist?

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