Das Frachtschiff Vis gehörte einem jugoslawischen Unternehmen aus Susak und war damit Teil einer großen Handelsflotte vor dem zweiten Weltkrieg.
Gebaut wurde das 80 Meter lange Frachtschiff im Jahr 1921 in Glasgow, Großbritannien, mit einer Dreifach-Expansions-Dampfmaschine als Antrieb. Zum Schutz vor Angriffen von U-Booten und Kriegsschiffen wurde ihr mit Beginn des Zweiten Weltkrieges der Landesname und die Fahne aufgemalt, um kenntlich zu machen, dass es sich um ein Schiff aus einem neutralen Land handele. Allerdings wurden alle Schiffe, die sich nach der Besetzung Jugoslawiens im Jahr 1941 in britischen oder amerikanischen Häfen befanden, von diesen beschlagnahmt und für die eigenen Zwecke eingesetzt. So wurde die Vis hauptsächlich auf der Nordamerika-Kanada-Kuba Route eingesetzt.
Kurz vor Kriegsende wurde sich zurück nach Europa geschickt, wo sie verschiedenstes Material zwischen Großbritannien, dem europäischen Festland und Afrika transportierte.
Am 13. Februar 1946 war sie unterwegs nach Raša in Istrien, als es den Durchgang zwischen der Küste Istriens und dem Nordteil der Insel Cres passierte. In diesem Teil waren die im Weltkrieg ausgelegten Minen noch nicht beseitigt worden, weswegen man möglichst nah an der Küste fahren sollte, um den Minen zu entgehen. Doch am frühen Morgen lief die Vis trotzdem auf eine Seemine auf, die mit einer riesigen Explosion ein großes Loch in das Schiff sprengte. Das Schiff lief schnell voll mit Wasser, nur mit Mühe konnten sich die meisten Seeleute von Bord und auf Rettungsflöße in Sicherheit bringen. Nur 10 Minuten nach der Explosion versank die Vis im Meer vor der kroatischen Küste. Mit ihr verloren 3 Menschen ihr Leben.
Das Schiff liegt heute senkrecht im offenen Meer in einer Wassertiefe von 40-60 Metern und ist ein beliebtes Ziel bei (technischen) Tauchern. Der Rumpf ist stark mit Muscheln bewachsen. Aufpassen sollte man auf die vielen Fischernetze, die sich am Wrack verfangen haben.
Video Tauchgang zum Wrack der Vis
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