Bei seinem heimischen See braucht man nicht lange überlegen: Das Gewässer kennt man schließlich in- und auswendig! Was aber, wenn das nicht der Fall ist? Wir helfen bei der Auswahl des Tauchgewässers und erklären, auf was man achten sollte.
Foto: Tauchgewässer Glienicker See

1. Informationen einholen

Bei einem unbekannten Tauchgewässer sollten als erstes Informationen beschafft und geklärt werden, ob dort überhaupt getaucht werden darf. Diese holt man sich am besten direkt bei Städten und Gemeinden (z. B. im Internet). Alternativ sind auch die örtlichen Tauchvereine und Tauchläden sowie Tauchportale im Internet eine gute Quelle über den ins Auge gefassten Tauchplatz.

2. Tauchgenehmigung erforderlich?

Auch wenn man in vielen Seen frei tauchen kann, so ist dies bei weitem nicht bei allen der Fall. Viele Seen, allen voran ehemalige Steinbrüche und Tagebaue, sind verpachtet und dürfen nur mit Genehmigung betaucht werden. Hier muss man sich in der Regel vor dem Tauchgang anmelden und eine Basisgebühr entrichten.

3. Vor Ort

Als nächstes muss die Frage geklärt werden, wie man den Tauchplatz am besten erreicht. Ideal ist es, wenn man Fahrgemeinschaften bilden kann, um Spritkosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.

Danach sollte man sich der Infrastruktur widmen. Dazu zählt die Information, ob man direkt an den Einstieg heranfahren kann oder größere Entfernungen in Kauf nehmen muss, weil der Parkplatz weiter entfernt ist. Gibt es vor Ort eine Basis, bei der man zwar bezahlen muss, aber beispielsweise auch seine Flaschen füllen lassen und sanitäre Einrichtungen nutzen kann?

Gibt es einen Anrödelplatz zum Anlegen der Ausrüstung (z. B. Bänke oder Tische) und ist dieser überdacht (bei schlechtem Wetter)?

Hat man die Möglichkeiten Essen und Trinken zu kaufen oder muss man alles mitbringen?

4. Einstieg und Ausstieg

Auch über den Ein- bzw. Ausstieg sollte man sich rechtzeitig Gedanken machen.

Erfolgt er vom Boot aus oder von Land? Während es vom Boot aus meistens nur um die Frage der Einstiegstechnik geht (Rückwärtsrolle oder Sprung), gibt es vom Land aus mehrere Optionen, die geprüft werden müssen: Welche Entfernung muss man zurücklegen? Ist der Einstieg befestigt oder unbefestigt? Erfolgt er vom Strand oder beispielsweise über eine Treppe? Zuletzt stellt sich die Frage, ob der Ort des Einstiegs auch identisch ist mit dem Ausstieg.

Falls nein, sollte man sich vorab informieren, ob es überhaupt einen anderen Ausstieg gibt und wie man zurück zu seinem Auto kommt. Taucht man zurück oder nimmt man den Landweg?

5. Das Tauchgewässer

Der wohl wichtigste Part bei der Tauchgangsplanung: Das Tauchgewässer mit seinen Eigenheiten. Dazu zählen die Tiefe des Gewässers und eventuell vorhandene Strömungen, genauso wie potentielle Gefahrenpunkte, die bei der Tauchgangsplanung berücksichtigt werden müssen. Wichtig sind zudem die zu erwartetenden Wassertemperaturen, die ggf. Auswirkungen auf Ausrüstung, Tauchtiefe und Tauchzeit haben können.

Hinzu kommen Hinweise auf regionale oder saisonale Verbote, z. B. durch Fischer, aktiven Schiffsverkehr, durch Badebetrieb, Naturschutzbestimmungen sowie Laich- und Brutgebeite.

Weitere interessante Informationen sind die vorhandene Flora und Fauna und die Sichtweite. Auch Infos über versenkte Gegenstände, eventuell vorhandene Wracks oder versunkene Gebäude (inkl. möglicher Gefahren) gehören zu einem guten Briefing und der Vorabinformation dazu. Sind Übungen geplant, sind hier möglicherweise installierte Plattformen notwendig.

6. Die Ausrüstung

Tauchgewässer stellen unterschiedliche Anforderungen an die Tauchausrüstung. Hier ist es wichtig, dass diese immer an die Bedingungen des Tauchgangs angepasst wird. Es betrifft dabei nicht nur die Auswahl des richtigen Wärmeschutzes, also des Tauchanzugs und beim Trockentauchanzug zusätzlich des Unterziehers, sondern auch spezieller Ausrüstungsgegenstände. So gibt es, gerade bei Tauchgängen im Meer, oftmals Vorschriften für die mitzuführende Sicherheitsausrüstung, wie Lampe, Boje oder Signalpfeife.

Auch bestimmt das Gewässer die benötigte Bleimenge: Im Salzwasser braucht man mehr Blei als im Süßwasser.

7. Der Buddy

Die Auswahl des Tauchgewässers und damit auch des Tauchgangs sollte man aber nicht nur an den Gegebenheiten des Tauchplatzes oder der Ausrüstung festmachen. Hier spielen auch die eigene Erfahrung und Fähigkeiten, sowie die des Buddys eine große Rolle. Passen sie zum geplanten Tauchgang oder muss dieser gegebenenfalls angepasst werden? Und nicht zuletzt: Sind sich beide über das Ziel des Tauchgangs einig und liegt das Ziel im Rahmen ihrer Möglichkeiten?

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