Ob Richtungspfeil, Cookie oder REM: In diesem Artikel erklären wir, welche Leinenmarker es gibt und wofür sie verwendet werden.
Foto: Leinenmarker, Richtungspfeile und Cookies

Im letzten Teil haben wir euch die Tauchausrüstung beim Höhlentauchen näher vorgestellt. Ein Teil davon: Leinenmarker.

Leinenmarker sind ein essenzielles Hilfsmittel beim Höhlentauchen. Sie ermöglichen Orientierung unter Wasser – selbst in völliger Dunkelheit oder bei Nullsicht. Alle Marker müssen deshalb sowohl sicht- als auch tastbar sein. Man unterscheidet zwischen Richtungspfeilen, Cookies und (den weniger verbreiteten) REM-Markern. Jeder Marker-Typ erfüllt dabei eine eigene Funktion – und korrekt eingesetzt können sie im Ernstfall lebenswichtig sein. Welche Leinenmarker wofür verwendet werden, haben wir im folgenden einmal dargestellt.

Richtungspfeile (Directional Markers)

Foto: Leinenmarker Richtungspfeil

Richtungspfeile (Directional Markers – Richtungsweisende Marker, Line Arrows) zeigen die Richtung zum nächstgelegenen Ausgang oder einer Auftauchstelle an. In vielen Höhlensystemen sind sie an der fest verlegten Hauptleine in regelmäßigen Abständen angebracht, teilweise mit einer Distanzangabe bis zum Ausgang.

An Abzweigungen, an denen es mehrere Ausgänge gibt, wird der näher gelegene Ausgang oft mit zwei Pfeilen hintereinander markiert – zur besseren Unterscheidung.

Cookies (Non-Directional Markers)

Foto: Leinenmarker Cookie

Cookies (Non-Directional Markers – Nicht-Richtungsweisende Marker) sind Referenzmarkierungen und werden beispielsweise bei Abzweigungen von der Hauptleine gesetzt.

Sie helfen dabei:

  • sich zu merken, von welcher Richtung man kam,
  • zu erkennen, welches Teammitglied welchen Abzweig genommen hat,
  • und zu wissen, wer bereits auf dem Rückweg ist – falls sich das Team trennt.

Die Form der Cookies erinnert an einen Keks – daher der Name. Ursprünglich wurden oft einfache Wäscheklammern verwendet, die man heute noch vereinzelt sieht.

REMs (Referencing Exit Marker)

Foto: Leinenmarker REM

REMs (Referencing Exit Marker) sind eine Art Hybridmarker. Sie sind rechteckig und besitzen eine breitere Seite, die in Richtung des Ausgangs zeigt. Damit liefern sie eine Richtungsinformation, dürfen aber nicht mit regulären Richtungspfeilen verwechselt werden.

Ein Vorteil von REMs: Sie können auch als persönliche Marker genutzt werden. Auf der breiten Seite lassen sich z. B. mit einem Stift Hinweise oder der Name des Tauchers notieren.

REMs sind zwar nicht so weit verbreitet wie Pfeile und Cookies, aber eine praktische Ergänzung für erfahrene Taucher.

Personalisierung: Woran erkennt man seinen Marker?

Foto: Leinenmarker individualisieren

Gerade wenn mehrere Taucher:innen gleichzeitig unterwegs sind, ist es wichtig, eigene Marker zuverlässig wiederzuerkennen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:

Farbe
Marker sind in verschiedenen Farben erhältlich (weiß, rot, gelb, fluoreszierend). Ideal zur Unterscheidung im Team.

Initialen
Alle Leinenmarker sind zur eindeutigen Zuordnung mit den Initalen von Vorname und Nachname zu beschriften.

Zusätzliche Markierungen
Durch gebohrte Löcher mit Kabelbindern oder Metallringen oder aber durch speziellen Kerben lassen sich Marker auch bei Nullsicht eindeutig ertasten.

Tipp: Je markanter die Individualisierung, desto besser ist der Marker auch unter Stress wiederzuerkennen.

Wie habt ihr eure Leinenmarker individuell gestaltet? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

Wie viele Marker nimmt man mit?

Beim Höhlentaucher werden sowohl Richtungspfeile als auch Cookies mitgenommen.
Ein Basis-Set aus Leinenmarkern besteht aus jeweils 3 Markern (also drei Richtungspfeilen und drei Cookies). Dieses Set ist für normale Höhlen- oder Wracktauchgänge in der Regel vollkommen ausreichend und kann bei Bedarf ohne Probleme erweitert werden.
Aber auch hier gilt das Gleiche wie bei der restlichen Ausrüstung: Es wird nur das mitgenommen, was auch wirklich benötigt wird.

Transport der Marker: Pigtail statt Tasche

Foto: Pigtail

Leinenmarker werden nicht einfach lose in die Tasche des Trockis gesteckt, da man sie bei Bedarf nicht so schnell finden und benutzen kann. Sie werden an einem sogenannten Pigtail verstaut. Ein Pigtail ist ein Stück Bungee-Seil an einem Boltsnap, auf welchem die Leinenmarker aufgesteckt werden.

Ein Pigtail braucht man nicht unbedingt kaufen, man sich ganz einfach selbst bauen. Dies haben wir im Artikel Pigtail selber bauen auch schon mal dargestellt. Wie ihr dort sehen könnt, ist das mit wenig Aufwand und in kurzer Zeit erledigt.

Befestigt wird das Pigtail in der Regel am D-Ring des Schultergurts. Alternativen dazu sind zum Beispiel am Goodman Handle der Hauptlampe, am Scooter oder durchaus auch an der Kamera. Wichtig ist, dass man leicht und schnell an das Pigtail kommt.

Unterschiedliche Handhabungen beachten

Zwar sind die hier geschilderten Funktionen der einzelnen Leinenmarker auf der ganzen Welt gleich, aber es gibt durchaus (regionale) Unterschiede was die genaue Handhabung anbetrifft. Dies betrifft zum Beispiel Regelungen für das Setzen oder Entfernen von Markern. Hier ist es sinnvoll sich vorher genau zu erkundigen und abzustimmen. Es ist wichtig, dass es beim Tauchen nicht zu Unklarheiten und Verwechslungen kommt.

Leinenmarker, die nur vorübergehend angebracht wurden, müssen aber auf jeden Fall wieder entfernt werden, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Darunter fallen also auch alle persönlichen Marker.

Permanent angebrachte Leinenmarker- oder die permanente Leine selbst – dürfen dagegen niemals entfernt oder verändert werden.

Eure Erfahrung?

Wie habt ihr eure Leinenmarker individuell gestaltet?
Welche Farben, Tricks oder Systeme nutzt ihr dafür?
Schreib es uns gern in die Kommentare und tauscht euch mit anderen Höhlentauchern aus!

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