"UB-88" ist dieses Mal unser Video der Woche. Es nimmt uns mit hinab zu einem U-Boot Wrack der Kaiserlichen Marine aus dem ersten Weltkrieg und zeigt uns ein Wrack mit schönem Bewuchs aber auch mit gefährlichen Geisternetzen.
Screenshot: UB-88

Wracktauchen ist mindestens ebenso spannend wie Höhlentauchen. Neben dem Aussehen, den Fischen und dem Bewuchs fasziniert vor allem die Geschichte der einzelnen Wracks.

UB-88 ist solch ein Wrack mit einer besonderen Geschichte. Ende 1917 lief das U-Boot der Klasse UB III der Kaiserlichen Marine in Hamburg vom Stapel und wurde Anfang des darauffolgenden Jahres fertig gemacht und in Dienst gestellt.
Nach mehreren Pannen wurde das U-Boot mit seinem nun zweiten Kapitän, Kapitänsleutnant Reinhard von Rabenau, nach Flandern zur 1. U-Boot-Flottille verlegt. Nach einigen Einsätzen vor der englischen Küste, bei denen es bis zu 14 Schiffe versenkte, wurde es nach Ende des 1. Weltkrieges in Harwich interniert. Später wurde es den USA als Kriegsbeute zugesprochen und im Frühjahr 1919 dorthin überführt. Dort angekommen steuerte es verschiedene US-Städte an, wo es besichtigt werden konnten. Der Publikumsmagnet fand im Januar 1921 dann aber ein unrühmliches Ende: UB-88 wurde bei Los Angeles bei einem Übungsschießen durch Granatfeuer des US-Zerstörers USS Wickes versenkt.

Lange bliebt das U-Boot Wrack verschollen. Erst im Mai 2003 fangen Sportfischer es mit Hilfe ihres Sonars in 30 bis 40 Metern Tiefe im Catalina Channel. Nachdem es anfänglich die Idee gab, das Wrack zu bergen und in einem Museum auszustellen, ist es heute ein beeindruckendes Ziel von Sport- und Wracktauchern.

UB-88 ist ein schön bewachsenes Wrack und mit vielen Fischen, doch sieht man auch hier die vielen Netze, die sich beim Fischen an den Metallteilen des U-Boots verfangen haben und schließlich abgerissen sind oder gekappt wurden. Wie wir bereits in unserem Artikel ghostfishing.org – Gegen Geisternetze im Meer beschrieben haben, sind diese Geisternetze eine gefährliche Falle für Taucher und Tiere. Viele Fische und Säugetiere verfangen sich in den Netzen und kommen oft qualvoll ums Leben. In dem Video werden deswegen einige Fische aus ihrem Gefängnis befreit.

Weitere Informationen zur Geschichte findet man auf der englisch-sprachigen Webseite www.ub88.org.

Video UB-88

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