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Ein Tauchschein öffnet dir die Tür zu einer völlig neuen Welt – und der Open Water Diver Kurs (abgekürzt OWD) ist der erste große Schritt dorthin. In diesem Artikel erfährst du, wie der Kurs aufgebaut ist, welche Inhalte dich (unter anderem) erwarten und wie Theorie und Praxis miteinander verbunden sind. Wir zeigen dir, welche Voraussetzungen du mitbringen solltest, geben dir nützliche Tipps für deinen Einstieg und erklären, warum echte Taucherfahrung erst nach dem Open Water Diver Kurs so richtig beginnt. Egal ob du noch ganz am Anfang stehst oder bereits mit dem Gedanken spielst, abzutauchen – hier findest du alles, was du wissen musst.
Voraussetzungen: Was du mitbringen solltest
Wir erleben häufig, dass viele lange warten, bis sie den Schritt wagen und sich zu einem Tauchkurs anmelden. Denn es besteht oft die Annahme, dass Tauchen zu lernen schwierig sei oder man besonders trainiert dafür sein müsse. Das ist definitiv übertrieben. Aber bevor du dich kopfüber ins Abenteuer stürzt, lohnt sich dennoch ein kurzer Check: Ist ein Open Water Diver Kurs das Richtige für dich – und bist du bereit dafür? Die Voraussetzungen sind überschaubar, aber ein Blick lohnt sich dennoch:
1. Mindestalter
Je nach Tauchverband (z. B. ProTec, PADI, SSI, VDST) liegt das Mindestalter für den Open Water Diver Kurs (bzw. 1-Stern-Kurs) in der Regel bei 10 bis 15 Jahren. Für Kinder gibt es angepasste Versionen des Kurses mit geringeren Tiefenlimits und besonders kindgerechter Ausbildung (hier ist das Mindestalter dann in der Regel auch 10 Jahre). Erwachsene können in jedem Alter einsteigen – es ist nie zu spät, das Tauchen zu lernen, solange man gesund ist!
2. Gesundheit & Fitness
Damit sind wir auch schon beim fast wichtigsten Thema: Nämlich deiner Gesundheit und deiner Fitness. Tauchen ist kein Hochleistungssport, aber eine grundlegende körperliche Gesundheit ist wichtig. Du solltest frei von schweren Herz-, Lungen- oder Kreislauferkrankungen sein. Für einen Tauchkurs wird in der Regel lediglich das (ehrliche) Ausfüllen eines medizinischen Fragebogens vorausgesetzt. Beantwortest du dort eine der Fragen mit „nein“, wird ein ärztliches Attest (also die Freigabe eines Arztes bzw. einer Ärztin) vorausgesetzt. Aber auch unabhängig davon solltest du im eigenen Interesse eine sogenannte Tauchtauglichkeitsuntersuchung durchführen lassen. Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM) hat dafür Regeln entwickelt, nach denen sich der Arzt bei der Untersuchung halten sollte.
3. Schwimmfähigkeit
Du musst kein Profi-Schwimmer sein, solltest dich aber sicher und entspannt im Wasser bewegen können. Die genauen Vorgaben für den Open Water Diver Kurs sind von Verband zu Verband unterschiedlich. Aber als grobe Richtlinie gilt: 200 Meter ohne Hilfsmittel schwimmen und 10 Minuten im Wasser treiben können. Zudem ist der sichere Umgang mit der ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) Voraussetzung. Also: Keine Sorge – die Übungen sind auch für Anfänger absolut machbar und dienen vor allem deiner eigenen Sicherheit.
4. Zeit & Motivation
Ein Open Water Diver Kurs ist kein Crashkurs, den du mal eben an einem Tag schnell durchziehen kannst. Tauchen ist nicht ohne Risiko, weswegen eine fundierte Ausbildung absolut notwendig ist. Je nach Anbieter und Kursmodell solltest du für die praktische Ausbildung mindestens zwei volle Tage für die Freiwasserausbildung im See einplanen. Hinzu kommen noch die Theorieausbildung und eventuelle Termine im Pool bzw. Schwimmbad. Wichtig ist aber vor allem: Motivation, Offenheit und Spaß an der Sache. Der Rest kommt ganz von allein!
Ablauf des Kurses: Theorie und Praxis
Der Open Water Diver Kurs ist so aufgebaut, dass du Schritt für Schritt in die Welt des Tauchens hineinwächst. Kein Sprung ins kalte Wasser – sondern ein durchdachter Mix aus Wissen, Übung und echtem Abenteuer. Das gilt sowohl für die Theorie als auch für die Tauchübungen. Ein Kurs beinhaltet immer einen Theorie- und einen Praxisanteil. Optional ein Pool- bzw. Schwimmbad-Einheiten als ersten Einstieg. Die einzelnen Lektionen bauen dabei logisch aufeinander auf.

1. Theorie – Die Grundlage für sicheres Tauchen
Bevor es beim Open Water Diver Kurs das erste Mal ins Wasser geht, lernst du die wichtigsten Grundlagen des Tauchens kennen. Keine Angst: Es geht nicht um trockene Schulstunden, sondern um spannende Einblicke in das, was dich unter Wasser erwartet. Du erfährst z. B.:
- Wie sich der Druck in der Tiefe auf deinen Körper auswirkt
- Wie du sicher atmest und dich richtig verhältst
- Wie deine Ausrüstung funktioniert sowie wie sie zusammengebaut und gepflegt wird
- Was es mit Tarierung, Aufstiegsgeschwindigkeit und Sicherheit auf sich hat
- Wie du Tauchgänge planst und was es Unterwasser zu beachtet gilt
Früher gab es nur den klassischen Unterricht mit einem Tauchlehrer in der Tauchschule. Heute ist das eher die Ausnahme. Meistens lernt man inzwischen ganz flexibel mit einem Buch, PDF oder per Online-Kurs (E-Learning). Alle drei Möglichkeiten haben eines gemeinsam: Zum Abschluss gibt es einen kleinen Wissenstest, der dich gut auf die Praxis vorbereitet (bevor die Frage kommt: normalerweise ist der Test im Multiple-Choice-Format).
2. Pool-Training – Erste Tauchversuche in sicherem Rahmen
Nach der Theorie oder parallel dazu geht es oftmals schon im Pool bzw. Schwimmbad ins Wasser. Dies kann aber auch im begrenzten Freiwasser im See / Meer geschehen. Dort übst du gemeinsam mit deinem Tauchlehrer die wichtigsten Fähigkeiten, die du beim Tauchen benötigst. Ziel ist es außerdem, ein gutes Gefühl für die Ausrüstung und die Bewegungen unter Wasser zu entwickeln.
Du lernst hier u. a.:
- Den Atemregler herauszunehmen und wieder einzusetzen
- Die Maske zu leeren, wenn Wasser hineingelaufen ist
- Die richtige Tarierung, um schwerelos im Wasser zu schweben
- Ruhig zu bleiben, auch wenn mal etwas nicht sofort klappt
3. Freiwassertauchgänge – Jetzt wird’s ernst (und richtig schön)
Nachdem du im Pool alles Wichtige geübt hast, geht es raus in die Natur: Du machst beim Open Water Diver Kurs in der Regel vier bis fünf Tauchgänge im See, Meer oder einem anderen geeigneten Gewässer. Jetzt zeigst du, was du gelernt hast – in echter Taucherumgebung, mit Fischen, Pflanzen und (hoffentlich) guter Sicht.
Im Freiwasser tauchst du in größere Tiefen ab und lernst, dich auch bei wechselnden Bedingungen sicher zu bewegen. Dabei wiederholst du die Übungen aus dem Pool – wie Maske abnehmen und ausblasen, Tarierung oder den Umgang mit dem Atemregler. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Anwenden, Erleben und selbstständig Tauchen.
Du lernst außerdem:
- Unterwasser zu navigieren
- deine Tauchgänge besser einzuschätzen und zu planen
- mit einem Buddy zusammen zu arbeiten und zu kommunizieren
- die Umgebung aufmerksam wahrzunehmen und verantwortungsvoll zu handeln
Jeder Tauchgang bringt dich weiter – und jeder Moment unter Wasser zeigt dir, warum Tauchen so viele Menschen begeistert.
Am Ende des Kurses steht dein Open Water Diver Brevet – dein international anerkannter Tauchschein, mit dem du weltweit tauchen kannst.
Tipps für Einsteiger: So wird dein Open Water Diver Kurs zum Erfolg
Der Open Water Diver Kurs, dein erster Tauchkurs, ist eine aufregende Erfahrung – und wie bei jedem neuen Abenteuer kann es anfangs auch Unsicherheiten geben. Damit du entspannt und mit Freude lernst, findest du hier praktische Tipps, die dir den Einstieg erleichtern:
1. Wähle die richtige Tauchschule
Viel wichtiger als der Tauchverband ist die richtige Tauchschule bzw. der richtige Tauchlehrer. Deswegen ist die Auswahl besonders wichtig. Für einen Anfänger ist das natürlich leichter gesagt als getan – schließlich hat man ja überhaupt keine Erfahrung. Doch nicht jede Tauchschule ist gleich. Es gibt ein paar Dinge, auf die man achten kann: Ist die Tauchschule gut bewertet und wirkt sie seriös? Findest du alle notwendigen Informationen (zum Beispiel auf der Website)? Sind alle Kosten anschaulich dargestellt – oder gibt es versteckte Kosten? Sind die Tauchlehrer erfahren und wie ist der erste Eindruck? Eine freundliche, professionelle Atmosphäre macht den Unterschied – besonders bei deinem allerersten Tauchgang.
2. Lass dir Zeit mit der Theorie
Auch wenn du am liebsten sofort abtauchen würdest: Das theoretische Wissen ist entscheidend für deine Sicherheit. Verstehe die Hintergründe – z. B. warum ein langsamer Aufstieg wichtig ist, welche Auswirkungen Druck auf deinen Körper hat oder wie deine Ausrüstung funktioniert. Wer versteht, fühlt sich sicherer.
3. Habe keine Angst vor Fehlern
Fehler gehören zum Lernen. Jeder hat mal vergessen, wie man die Maske richtig ausbläst – und jeder hat sich anfangs unbeholfen bewegt. Das ist ganz normal. Dein Tauchlehrer ist da, um dich anzuleiten – und niemand erwartet, dass du sofort alles perfekt kannst. Im Gegenteil: Nutze und genieße die Zeit mit deinem Tauchlehrer, um dich weiterzuentwickeln und zu lernen.
4. Investiere in eine eigene ABC-Ausrüstung
Natürlich kann man den Open Water Diver Kurs komplett mit geliehener Ausrüstung absolvieren. Und es ist auch nicht notwendig, dass du dir nach dem Bestehen alle Ausrüstungsteile sofort kaufst. Es ist aber sinnvoll (und teilweise auch notwendig), dass du dir die ABC-Ausrüstung (Maske, Schnorchel, Flossen) schon vor dem OWD-Kurs kaufst. Nichts ist unangenehmer als eine undichte Leihmaske. Deine eigene Ausrüstung ist hygienischer – und meist auch bequemer. Deine Tauchschule wird dich entsprechend beraten.
5. Höre auf deinen Körper
Wenn du dich unwohl fühlst, frierst oder unsicher bist: Sag es deinem Tauchlehrer. Tauchen ist kein Wettbewerb. Es geht darum, Spaß zu haben und dich wohlzufühlen. Druck solltest du nur unter Wasser spüren – nicht in der Ausbildung. Und Wohlbefinden und Sicherheiten stehen über allem!
6. Genieße den Moment
Vergiss bei all den Übungen und Regeln nicht: Du tauchst gerade in eine völlig neue Welt ein. Beobachte Fische, spüre die Schwerelosigkeit, und halte zwischendurch einfach mal inne. Das ist der Zauber des Tauchens.
7. Weitere Informationen zur Tauchausbildung
Du hast noch Fragen zur Tauchausbildung? Damit bist du nicht allein! Immer wieder erreichen uns Fragen von Tauchschülern, Badegästen oder neugierigen Zuschauern. Deshalb haben wir die 20 häufigsten Fragen rund ums Tauchen lernen gesammelt und beantwortet – kompakt, verständlich und ehrlich. Hier geht es zu den beiden Teilen:
20 Fragen zur Tauchausbildung – Wir antworten! Teil 1
20 Fragen zur Tauchausbildung – Wir antworten! Teil 2
Tauchen lernt man nur durch Tauchen
Ein Open Water Diver Kurs ist ein großartiger Start – aber er ist nur der Anfang. So wie man Autofahren nicht nur durch die Fahrschule, sondern durch Erfahrung auf der Straße lernt, wird auch beim Tauchen erst durch regelmäßige Praxis echtes Können aufgebaut. Jeder einzelne Tauchgang bringt dir mehr Sicherheit, besseres Feingefühl für Tarierung, ruhigere Atmung und ein besseres Verständnis für die Unterwasserwelt. Unser Tipp: Bleib nach dem Open Water Diver Kurs unbedingt dran! Tauche weiter – egal ob im See um die Ecke, bei einem Urlaubstauchgang oder in weiteren Kursen. So wird aus deinem Tauchschein ein echtes Tauchgefühl.
Noch unsicher? Dann schnupper doch mal rein!
Du bist dir noch nicht ganz sicher, ob der Open Water Diver Kurs oder Tauchen insgesamt wirklich das Richtige für dich ist? Kein Problem – du musst dich nicht sofort für einen ganzen Kurs entscheiden. Bei Tauch-Tip Spandau bieten wir neben dem Open Water Diver Kurs (und vielen Fortgeschrittenenkursen) auch Schnuppertauchgänge an, bei denen du ganz in Ruhe und ohne Verpflichtung ins Tauchen hineinschnuppern kannst. Du bekommst eine kurze Einführung, lernst die Ausrüstung kennen und machst gemeinsam mit einem erfahrenen Tauchlehrer deine ersten Atemzüge unter Wasser – sicher, entspannt und auf deinem Tempo. So findest du ganz unkompliziert heraus, ob dir das Gefühl unter Wasser gefällt, bevor du dich für einen Open Water Diver Kurs entscheidest.
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