Der Cavern Kurs
Der Cavern Kurs stellt sozusagen den Einstieg in das Höhlentauchen dar und soll die Taucher mit der spezifischen Ausrüstung vertraut machen und die ersten Fähigkeiten für das Eindringen in eine Höhle vermitteln. Das Hauptaugenmerk beim Cavern Kurs liegt auf den verschiedenen Equipment-Konfigurationen, Line-drills (Übungen an der Leine), dem vertraut machen von Line Reels und dem Vermitteln des selbstständigen und sicheren Durchführen von Übungen und dem Erlangen von entsprechenden Fähigkeiten.
Der Cavern Kurs besteht neben der Theorie aus 3 Tauchgängen, wovon der erste ein Orientierungstauchgang ist. Wichtig ist, dass man verschiedene Skills beherrscht um in der Höhle tauchen gehen zu dürfen. Dazu gehören neben der Bedienung der Doppelflaschen, das saubere Ab- und Auftauchen, sowie natürlich auch das Tarieren, der Bubble Check und verschiedene Flossentechniken.
Auch OOA (Out-of-Air – ohne Luft) -Situationen stehen auf dem Programm, ebenso wie das Austauchen ohne Maske an der Leine über eine Strecke von ca. 30 Metern. Sehr wichtig ist selbstverständlich auch das Arbeiten mit dem Reel bzw. dem Spool. Dazu gehört das Verlegen der Leine genauso wie das anschließende Einrollen und wieder Unterbringen.
Bereits für den Cavern Kurs gibt es verschiedene Mindestanforderungen an die Tauchausrüstung: Drei Lampen, wovon eine die Hauptlampe ist, zwei erste Stufen mit getrennt absperrbaren Ventilen und absperrbarer Brücke, sowie ein Reel. Da bereits alles vorhanden ist: Kein Problem, der Kurs kann kommen.
Das Bergwerk Miltitz
Das nahe Dresden gelegene und inzwischen stillgelegte Kalkwerk Miltitz ist heute ein Besucherbergwerk, in dem auch getaucht werden kann.
1571 wurde das Bergwerk erstmals urkundlich erwähnt, Kalk wurde in der Gegend aber wohl schon über 100 Jahre früher abgebaut. Während in den ersten Jahrhunderten der Abbau ausschließlich oberirdisch erfolgte, wurde er im 19. Jahrhundert Untertage verlagert. Bis in 60 Metern Tiefe wurden Stollen angelegt um den Kalk abzubauen und nach oben zu befördern.
Bereits um die Jahrhundertwende traten dann vermehrt Probleme mit eindringendem Wasser auf. So kam es, dass im Mai 1916 Teile der Grube einstürzten. Nachdem man kurz nach dem 1. Weltkrieg den Abbau in der Grube kurzfristig noch einmal aufnahm, wurde er dann aber endgültig eingestellt und man überließ die Grube sich selbst. Stattdessen wurde der Abbau nun in der benachbarten Lagerstätte „Neues Kalkbergwerk“ vorangetrieben und auch bis Anfang der 60er Jahre durchgeführt.
Während des 2. Weltkrieges wurden die Stollen für die unterirdische Produktion von Flugbenzin und Kleinteilen ausgewählt. 1943 begannen die Arbeiten, die die Grube für die Arbeiten vorbereiten sollten. Dazu gehörte der Einbau der technischen Anlagen, als auch die Tarnung des Außenbereiches vor feindlichen Fliegern. Der Ausbau wurde dabei vor allem von KZ-Häftlinge durchgeführt. Als die Anlage im August 1944 gesperrt wurde, war wohl nicht ein einziger Liter Flugbenzin, sondern lediglich die Kleinteile hergestellt worden.
Nach Ende des Krieges wurde die Grube wieder leergepumpt um die Hohlräume mit Kies zu füllen und somit gegen ein Absacken der Erde zu sichern. Ende der 60er Jahre wurden die Pumpen dann für immer abgestellt.
Seit dem Jahr 2000 wird das alte Kalkwerk nun als Besucherbergwerk betrieben, in dem in der kalten Jahreshälfte auch getaucht werden darf.
Videos aus dem Bergwerk Miltitz: Diesseits der Finsternis
Vielen Dank an Olaf Kreuschner für die Fotos aus Miltitz und Marcus Prothmann für das Video.
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